DAVE HAUSE: "September Haze" (EP)
Kommen wir einmal wieder nach Amerika, genauer genommen nach Philadelphia. Der durch seine etwas punkig rockigen Bands, wie z.B. The Loved Ones oder The Falcon, bekannte Dave Hause gab sich am 01.11.2018 die Ehre und veröffentlichte sein nun schon viertes Solo-Album. Der Singer-/Songwriter wurde kurz vor den verheißungsvollen 80er-Jahren gebohren und dürfte daher einiges von der guten alten Punk- und Rockmusik dieser Zeit mitbekommen haben. Dies kommt hauptsächlich in den Bands in welchen er spielt zum Vorschein und die neue Scheibe zeigt eher die ruhige Seite des Sängers.
Mit dem Track "Steady now" wird das Album eröffnet und die Lyrics könnte man als abgewandelte Version des Tracks "American Woman" von Lenny Kravitz bezeichnen. "Steady now" singt Hause mit etwas melancholischer Stimme, was der Aussage eine ganz eigene Wirkung verpasst. Das ist aber auch genau der Punkt der sich in allen Tracks wiederfinden lässt. Sehr emotionale Lyrics, welche in Kombination mit der Instrumentalsektion nicht authentischer klingen könnten. Alle Songs haben etwas sehr schwermüthiges, wobei ein paar kleine Zeilen aus dem Mund von Hause reichen, um wieder etwas Hoffnung aufkommen zu lassen. Der Track "Hold out your Hand" beginnt etwas hektisch, beruhigt sich dann aber im Refrain wieder, was den Song von den Anderen doch stark unterscheidet. Im Einstieg schmeißt Hause nur so mit Worten um sich, dass man schon fast glaubt gerade das Intro eines Mumford and Sons Song zu hören. Vor Allem erinnert die zurückhaltende Gitarre hinter den Vocals an vorhin erwähnte Band. Diese Gitarre bekommt dann im nächsten Song "Mother`s day" ihr eigenes Intro bis die Stimme wieder einsetzt. Dieser letzte Song bringt einen nach dem doch etwas motivierenden "Hold out your hand" wieder Ruhe zum Schluss. Die Kombination aus dem etwas narrativ singendem Hause, der Gitarre die die Grundline schön betont spielt und einem Piano, welches beide gekonnt unterstützt, wirkt einfach sehr, sehr stark. Die Wirkung selbst hat etwas von einer leichten Traurigkeit, aber irgendwie auch von einer Motivation Neues zu schaffen.
FAZIT: Wie ihr wisst bin ich bei Pop-Alben immer sehr zurückhaltend, da es einerseits nicht mein Hauptgenre ist, andererseits aber auch eines der Genre ist in welchem mir die wenigsten Künstler gefallen. Dies gilt nicht für Dave Hause! Auch wenn ich diese 5 Tracks sicherlich nicht jeden Tag hören könnte, sind die Songs so gut und mitreißend geschrieben, dass ich sie als echte Popular-Musik einstufen muss. Ich wäre froh, wenn die Radiosender und der Mainstream mehr solche eine Musik unterstützen und sich endlich von den Autotune-geputzten Teenie "Musikern" lossagen würden. Abgesehen davon klingen die Songs einfach enorm authentisch und man merkt, dass diese Scheibe nicht produziert wurde um Kohle zu scheffeln. Dieses Pop-Album ist ehrlich und klingt auch so! Daher gibt es von mir 8 von 10 Punkten. Für volle 10 Punkte waren es mir dann aber doch ein paar Songs zu wenig. |
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