THE HEADLINES: „Warpaint“
Ach Schweden, was du mir immer wieder für interessante Alben entgegen schießt. Diesmal haben wir es mit Kerry Bomb (Vocals), Jake Lundtofte (Guitar/Vocals), Pete II (Guitar), Cim Dahlle (Bass) und Peter Rasmussen (Drums) zu tun, welche sich gemeinsam The Headlines nennen.
2007 ging es mit "Plug n Play" los, 2009 folgte "Making love to the city", 2012 erschien "The Headlines", 2015 "Vendetta" und schlussendlich wurde am 17.04.2020 das neueste Album "Warpaint" veröffentlicht. Ihr wisst ja, dass ich mir kritischen Punkrock selten entgehen lasse und wenn dann auch noch Chips Kiesbye (Produzent von Hellacopters und Millecolin) als Produzent hinter der Sache sitzt, bin ich erst recht gespannt. Sängerin Kerry Bomb bezeichnet die Scheibe als ihre persönliche Revolution und bei so einer Attitüde kann man sich die Härte der Musik schon etwas vorstellen, denkt man.
Begonnen wird mit dem etwas Country-angehauchten „Blown to Pieces“ welche neben dem „Hauch“ auch Blink 182 ähnlichen Sound bringt. „Sounds from the Underground“ ist eine klassische Hymne auf die Underground-Szene und die Notwendigkeit jener. Musikalisch hält sich die Band recht an popige Elementen, wenn man auch eine Orientierung an The Clash, welche ja auch nicht gerade Hardcore waren, heraushören kann. „Warpaint authority“ ist mitunter einer der ausdrucksstärksten und auch längsten Tracks des Albums. Hier wird von Beginn an die Punk-Attitüde klargestellt und der Sound erinnert sehr an die frühen Green Day, Bad Religion, Anti Flag usw.. „Happy Street“ beginnt mit Straßengeräuschen und das Klackern einer Ampel zählt sozusagen ein bis die Gitarren einsetzen. Textlich drehen sich die Texte einerseits um sozialkritische Themen, andererseits aber auch um Missstände die einem aus dem Alltag bekannt sind, also könnte man jene als klassische Punk-Texte beschreiben. Simpel, eingängig und leicht wiederzugeben.
Vom Instrumentalen her wird schon sehr brav abgeliefert, wenn auch die meisten Songs in das klassische 4 Akkorde-Schema hinein passt. Trotzdem schafft es die Band nicht monoton zu werden und bringt Nummer um Nummer interessante mitreißende Melodiefolgen und jede zieht einen mit dem eingängigen Text in ihren Bann.
FAZIT: Ich hatte mir zwar etwas heftigeren Stoff erwartet, aber im Grunde sind The Headlines eine sehr feine Punkrock Truppe welche das 4-Akkorde-Schema abwechslungsreich zu nutzen weiß und weiter auch mit ihren Texten wichtige Messages anspricht. Im Endeffekt kommt mir die Instrumentalsektion teilweise zu fröhlich im Vergleich zu den Inhalten der Texte vor, außer bei Happy Street, da passt die Fröhlichkeit vollkommen. Im Großen und Ganzen handelt es sich um ein solides Punk-Rock Album, aber auch nicht mehr und deswegen vergebe ich an The Headlines und ihr Album „Warpaint“ 6 von 10 Punkten
--> Musikvideo: THE HEADLINES - BLOWN TO BITS |
