HELL BOULEVARD: "In Black We Trust"
Klassische Gothicmelodien verbunden mit Rock‘ n’Roll, orchstrale Akzentuierungen, harte Gitarrensoli und eine dichte Synthesizer-Klangwand – das ist die aus der Schweiz stammende Band ‚Hell Boulevard‘. Gründer und Mastermind der Band ist Matteo vDiva Fabbiani, der bereits zuvor mit ‚Lost Area‘ auf sich aufmerksam machte. Mit ‚In Black We Trust‘ veröffentlichen ‚Hell Boulevard‘ ihr nunmehr zweites Studioalbum, nach dem im Jahr 2016 veröffentlichten Debütalbum ‚Inferno‘. Bereits dieses erste Album wurde von Kritikern, Presse und Fans begeistert aufgenommen – dementsprechend hoch sind die Erwartungen für ‚In Black We Trust‘.
Die erste Nummer ist zugleich der Namensgeber des Albums und klingt geradezu episch, mit phantasivollem, spannendem Feeling, getragen von einem marschierend antreibendem Rhythmus und der tiefen, rauchigen Gesangsstimme. ‚As Above So Below‘ ist rasant und heftig, wenn die Musik voll zur Geltung kommt und nicht gerade Platz für den eindrucksvollen Gesang macht. ‚Satan In Wonderland‘ hat dezente Industrialanklänge, ist eindringlich und mitreißend gleichermaßen; was Satan genau im Wunderland treibt, ob er dem verrückten Hutmacher, dem Märzhasen und der Dormouse begegnet und von ihnen zum Tee eingeladen wird, verrät der Text leider nicht. ‚Thanks For Nothing‘ beginnt senitmental, melancholisch, ist eingängig, von leicht verträumtem und doch ergreifend starkem, energiegeladenem Klang. ‚The Devil’s Ark‘ ist wuchtig, temporeich, mit zuweilen nahezu barockem Anklang und besonders hervorragendem Schlagzeug. ‚Dead Valentine‘ ist wehmütig, erfüllt von Trauer und dabei auf düstere Art romantisch. ‚Bitch Next Door‘ überstürzt sich regelrecht, stürmt auf den Hörer ein, bricht wie eine Klangwoge über ihm zusammen und reißt ihn mittels glanzvoller Gitarrenriffs mit sich. ‚Zero Fucks Given‘ wirkt besonders rockig, ist melodisch und zugleich antreibend. ‚Gods Gone Wild‘ ist von schwerem, gewichtigem Klang, mit angenehm atheistisch anmutenden Lyriks. ‚My Favorite Lie‘ ist ein unaufgeregte, besonders Darkpoplastige Nummer, mit einnehmend zurückhaltendem Sound. Die Abschlussnummer des Albums schließlich ‚Rest Well‘ beginnt mit Gitarrenklängen, die dezent an ‚Stairway To Heaven‘ gemahnen, und ist ein Song der im ganzen genommen ein wenig von einer Ballade aus ‚Sweeney Todd‘ hat.
FAZIT: Ein beeindruckendes, energiegeladenes Album, das zuweilen förmlich Funken zu sprühen scheint, dem Hörer einen intensiven Klang, zielsicheres Timing und generell einen wohldurchdachten und wohldargebrachten Sound liefert. Hier findet sich einiges, den Hörer zu begeistern und eigentlich nichts, das unangebracht oder unpassend wirken würde. Ein Album, bei dem man den Eindruck hat, dass es beim ersten Mal hören ebenso wirkungsvoll ist, wie beim zwanzigsten Mal und das durch die gute Abstimmung sämtlicher vorhandener Elemente restlos überzeugt. Schwer ist festzumachen, was am meisten zur Qualität des Albums beiträgt: die stürmischen und doch präzisen Drums, die effektvollen und doch oftmals so leichthin anmutenden Riffs, oder die beeindruckende Stimme. Dafür gibt es 10 von 10 möglichen Punkten. |
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