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THE HELLACOPTERS: „Eyes Of Oblivion“

Ich weiß nicht genau warum, doch seit einigen Jahren scheinen die Hard-Rock/Heavy Metal Bands in Schweden nur so aus dem Boden zu schießen. Die Nation ist ja doch eher für ihre heftigen Black/Death-Metal Bands bekannt, wenn man nun ABBA außer Acht lässt, aber seit einiger Zeit haben die dort beheimateten Musiker den alten straighten Metal für sich gefunden. Eine Band die jenen schon etwas länger zelebriert ist die 1994 gegründete Truppe namens Hellacopters.

Die Band zerbrach 2008 und fand sich 2016 in neuer Besetzung zusammen. Nick Andersson (Vocals/Guitar), Robert Eriksson (Drums/Vocals), Dolph DeBorst (Bass), Dregen (Guitar/Vocals) und Anders Lindström (Keys/Guitar) haben ihr Fans seitdem Album „Head Off“, welches 2008 veröffentlicht wurde, lange warten lassen, doch am 01.04.2022 wurde endlich das 8. Studioalbum namens „Eyes Of Oblivion“ veröffentlicht. Nach satten 14 Jahren kann man sich nur vorstellen wie sich eingesessene Fans auf diese Scheibe gefreut haben müssen.

Insgesamt 10 Tracks wurden serviert und mit „Reap A Hurricane“ wird losgelegt. Schon beim Opener bekommt man eine Ladung des klassischen Hellacopter-Vibes um die Ohren gehauen. „Can It Wait“ folgt noch mit enormen Elan, bis „So Sorry I Could Die“ eher bluesig um die Ecke biegt. Der Titeltrack „Eyes of Oblivion“ beginnt mit einem sehr eingängigen Riff, welches kombiniert mit soliden Drums und fuzzigem Bass zelebriert wird. Stimmlich bekommt man klassischen, leicht rauchigen, Rock-Gesang geliefert, welcher sogar hier und da etwas an KISS erinnert. In „A Plow and a Doctor“ wird es dann rhythmisch gesehen etwas verspielter bis „Positively Not Knowing“ und „Tin Foil Soldier“ wieder feinen klassischen Rock liefern. „Beguiled“ bringt einen netten American-Punk-Rock-Vibe auf, welcher direkt dazu motiviert auf ein Motorrad zu springen und die nächste Küste zu suchen. „The Pressure`s On“ liefert nochmal mit gewaltigem Druck ab, bevor „Try Me Tonight“ das Album gekonnt abschließt.

Fazit: Als ich einem in Stockholm auf Urlaub war machte mich ein Mitarbeiter des legendären Plattenladen Sound Pollution auf die Band aufmerksam und seither bin ich ein Fan des gechillten Rock der Hellacopters. Natürlich habe ich mich auch dementsprechend auf dieses Album gefreut und ich muss sagen, dass „Eyes of Oblivion“ ein absolut gelungenes Come-Back-Album ist. Die Band zeigt einige neue Seiten, liefert aber auch gut in alter Manier ab. Die Abwechslung zwischen deftigerem Heavy-Metal der klassischen Art und eher Boston artigem Hard-Rock bringt ein sehr entspanntes Feeling mit sich. Die Tracks sind definitiv eine gute Playlist für einen brauchbaren Roadtrip. Im Großen und Ganzen hat das Album von mir satte 9 von 10 Punkten verdient.

--> Musikvideo: THE HELLACOPTERS - Eyes Of Oblivion

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Reap A Hurricane
2. Can It Wait
3. So Sorry I Could Die
4. Eyes Of Oblivion
5. A Plow And A Doctor
6. Positively Not Knowing
7. Tin Foil Soldier
8. Beguiled
9. The Pressure`s On
10. Try Me Tonight

VÖ: 01.04.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor