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HIDDEN ORCHESTRA- “Dawn Chorus Remixes"

Nach dem unglaublich beeindruckenden „Dawn Chorus“ des genialen Briten Joe Acheson bzw. Hidden Orchestra, welches bei Konzerten aus Poppy Ackroyd an Piano oder Violine und Tim Lane, sowie Jamie Graham, an den Drums besteht, kommt nun die noch beeindruckendere Remix-Version des Albums. Joe Acheson hat sich mit insgesamt neun weiteren Musikern daran gemacht die kompletten Songs zu überarbeiten. Die daraus resultierende Variation bzw. die neuen Dimensionen, welche die Songs durch die Neuinterpretation bekommen haben, sind verblüffend.

Das Ausgangsalbum „Down Chorus“ bestand aus Soundlandschaften an diversen Orten, die sich beispielsweise durch ausgeprägtes Vogelgezwitscher auszeichneten. Dies nun in Genre-Richtungen zu interpretieren hört sich vorerst etwas absurd an, doch zeigt sich schon im ersten Track welche interessante musikalischen Ausmaße solch ein Vorhaben haben kann. „Alyth“, welches von Nuage überarbeitet wurde, macht den Anfang und formt das ursprüngliche Material in einen stetigen House-Beat, untermalt von diversen Synthesizer-Sounds. Max Cooper, welcher den auf „Alyth“ folgenden Track, „Wingbeats“ bearbeitet hat, nimmt sich Nuage`s Formel an, richtet aber seinen Fokus, dem Titel des Songs gemäß, auf die Flügelschläge aus den ursprünglichen Recordings. Floex`s Interpretation von „Still“ zeigt sich zu Beginn etwas näher am Themen der Klassik bevor es ebenfalls die Elektronik miteinbezieht.

Im Track „East London Street“ macht sich der Meister selbst ans Werk. Der Track beginnt eher Ursprungsmaterial lastig, jedoch gibt es ab der Hälfte eine rhythmische Massage aus der Synthesizer-Kanone. Anschließend geht es in „Stone“ mit etwas puristischen House-Beats, von Matthew Herbert, weiter. Das Album ist durch die große Kooperation derartig vielfältig, dass man kaum weiß wo man zu beschreiben beginnen soll. Im Tack „Western Ilse, welches von Throwing Snow neu interpretiert wurde, nimmt wiederum jazzige Formen an bevor es etwas House-lastiger wird. Auf der anderen Seite kreiert Root und Reggae Produzent Wrongtom, aus zusätzlich aufgenommen Enten-Schreien aus Londons Teichen, seinen Rotten Row Dub bzw. „Serpentine“. Nostalgia 77 kombiniert die ursprüngliche Piano Spur von Acheson mit einer echten Drum, Synthesizer und diversen Live-Intstrumenten im Song „First Light“. Nebenbei gibt’s noch klassischen melodischen EDM, Skalpel-typischen Sound mit „The Lizard“ und schlussendlich kommt das Album mit „Long Orchard“, welches von den Math-Post-Rockern The Physics House Band verfeinert wurde, zu einem Ende.

FAZIT: „Down Chorus Remixes“ ist ein atemberaubendes Album das vor Komplexität, aber auch Simplen, nur so strotzt und dadurch jeder Track wie ein eigenes Album scheint. Das was verbindet ist die Grundlage, wobei unter Anderem auch viele Nebenaufnahmen, welche während Acheson`s Lebenszeit aufgenommen wurden, verarbeitet wurden. Abgesehen von der musikalischen Komplexität des Albums, muss ich den involvierten Künstlern meinen Respekt aussprechen, da viel dazu gehört, eine derartige Kooperation auf die Füße zustellen und zu organisieren und nebenbei noch derartige Remixes zu erstellen/komponieren. Daher gibt es von mir zum ersten Mal 10/10 Punkten.

--> Musikvideo: Hidden Orchestra - Wingbeats

 
Bewertung:

GENRE: Avant-Garde/ Electronic/ Jazz/ World

TRACKLIST:

1. Alyth (Nuage Remix)
2. Wingbeats
(Max Cooper Remix)
3. Still (Floex Remix)
4. Western Isles
(Throwing Snow Remix)
5. East London Street
(Hidden Orchestra Remix)
6. Stone (Matthew Herbert’s Spring Dub)
7. The Lizard (Skalpel Remix)
8. First Light (Nostalgia 77 Remix)
9. Serpentine
(Wrongtom’s Rotten Row Dub)
10. Long Orchard
(The Physics House Band Remix)

VÖ: 26.01.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Tru Thoughts Records

  Auf Tour im Norden: -
Rezensent:: Gregor