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HOLDING ABSENCE: „Holding Absence“

Metalcore hat in England ja schon seit längerem Fuß gefasst und nicht nur schon gut etablierte Big-Player wie Bring me the Horizon oder While She Sleeps, sondern auch immer wieder Newcommer vozuweisen. Am 08.03.2019 gab es Neuigkeiten aus Wales, da sich dort Lucas Woodland (Vocals), Scott Carey (Guitar), Chris Smitheram (Guitar), James Joseph (Bass) und Ashley Green (Drums) zusammengefunden haben und ihr erstes Full-Length Debüt veröffentlichten. Zusammen heißt die Truppe Holding Absence und ebenso heißt die 11 Track lange Scheibe.

Ganz im Fokus der Band steht der Mensch und sein Verhältnis zur Liebe, um es etwas trocken zu sagen. Der Band nach ist Liebe alles und die „Kraft“ welche uns unvermeidbar beeinflusst. Oder um es in den Worten der Band zu sagen: „Liebe ist das stärkste Gefühl dieser Welt. Durch sie dreht sich die Welt. [...]“ Dieser Gedanke manifestiert sich im Konzept des Albums, nämlich eine Beziehung von Anfang bis zum Ende zu beschreiben und diese starke Emotionalität die damit verbunden ist zeigt sich in der melancholischen, auch etwas depressiv wirkenden Musik der Band. Sehr ausführliche melodische Lines, welche immer wieder von starkem Gitarrengedresche, sowie stampfenden Drums unterstützt werden. Atmosphärisch halligen Passagen, welche dann aber wieder druckvoll von verzerrten Gitarren und drückendem Bass aufgefettet werden, finden sich auch so einige auf dieser Scheibe.

Mein persönlicher Favourite auf diesem Album ist der Track Monochrome, da er mit seinem direkten Einstieg energetisch eröffnet, dann mit einem kleinen Break und den Vocals wieder entschleunigt und weitergehend bis zum Refrain aufbaut. Ebenso ist die Leistung von Ashley Green in diesem Track, sowie am ganzen Album herausragend.

FAZIT: Wie meine Leser wissen, habe ich bei Metalcore meist Probleme mit der überschwänglichen Nutzung melancholisch melodiöser Parts, doch bei diesem Album deckten sich jene sehr gut mit dem Hintergrund und den Lyrics. Wie vorhin erwähnt gefallen mir auch die echt feinen Rhythmen welche Ashley Green da auf den Drums heraushämmert. Zum Überthema Liebe kann ich nur in Arthur Schopenhauer`s Worten sprechen und kundtun, das die Liebe ein Trugbild der Natur zur Fortpflanzung der Menschheit ist, auch wenn dies wohl einigen meiner Leser böse aufstößt. Diese etwas ernste Ansicht ist jedoch in der offenen gefühlsvollen Welt von heute etwas veraltet, auch wenn ich ihr noch immer ziemlich zustimme, und daher muss ich auch gestehen, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema, auf die Art in welcher es Holding Absence gemacht haben, aus meiner Sicht zu begrüßen, sowie die dazugehörige Musik astreiner Metalcore ist. Somit gibt es für das Debütalbum 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Holding Absence - Monochrome

 
Bewertung:

GENRE: Metalcore

TRACKLIST:

1. Perish
2. Your Love
3. Like A Shadow
4. You Are Everything
5. Marigold
6. To Fall Asleep
7. Monochrome
8. A Godsend
9. Last Of The Evening Light
10. Purge
11. Wilt

VÖ: 08.03.2019
Format: CD / Digital
Label: Sharptone Records
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor