HOT MILK: „A call to the void“
Seit 2018 gibt es in Manchester, England, ein Quartett, welches seit der
Gründung 3 beeindruckende EPs veröffentlicht hat. Die Rede ist von Han Mee (Vocals/Rhythm Guitar), Jim Shaw (Vocals/Guitar), Tom Paton (Bass) und Harry
Deller (Drums), oder simpel gesagt von der Band Hot Milk.
Mit „Are you feeling
alive?“, „I just wanna know what happens when I`m dead“ und „The King and Queen
of Gasoline“ hat die Band ihre düster morbide Seite schon gut dargelegt, doch
nun soll es nochmal etwas tiefer gehen. „A call to the void“ nennt sich die
Debüt-Scheibe und auf die enthaltenen 11 Tracks werden wir uns nun einmal
stürzen.
Begonnen wird mit „Welcome to the...“ und hier glaubt man „the void“
direkt vor sich zu sehen, bis der zuckersüße Gesang einsetzt. Schon in diesem
kurzen Intro bekommt man die beeindruckende Stimmgewalt der Band vorgeführt.
Kaum ist der Opener verklungen geht es mit dem fetzigen Song „Horror Show“
weiter. Das Anfangsriff baut direkt Spannung auf und der Verse, welche nur aus
Sprechgesang und minimaler Perkussion besteht, legt da noch einen drauf. Sobald
der Refrain losbricht bekommt man eine Soundwall präsentiert, welche dezent an
Pendulum erinnert.
„Bloodstream“ hält den elektronischen Vibe aufrecht und
bringt textlich eine nette Liebeserklärung. „Party on my deathbed“ fährt
daraufhin mit einem mächtigen Riff dahin, welches man schon als Metal bezeichnen
kann und der Gesang erinnert etwas an Paramore. Mit Humor spart die Band
zwischen ihren düsteren Themen nicht, denn seinen eigenen Tod in „Alice Cooper`s
Pool House“ zu besingen ist schon eine witzige Angelegenheit. „Zoned out“ wird
etwas ernster und bearbeitet das Thema der Einsamkeit, bevor „Over your dead
body“ etwas Brutalität an den Tag legt.
„Migraine“ wartet mit einem mächtigen
Aufbau und gebührendem „Drop“ auf. Aus meiner Sicht ist „Migraine“ der stärkste
Song auf dem Album, wenn auch „Breathing underwater“ eher „Radio-Hit-Potential“
hat. Mit „Amphetamine“ zaubert die Band noch eine Kooperation mit Julian Comeau
& Loveless hervor, bevor das Gemetzel mit dem ruhigen „Forget me not“
abgeschlossen wird.
Fazit: Ich hatte zwar bisher schon etwas in die
vorangegangenen Veröffentlichungen hinein gehört, doch das Album hat meine
Erwartungen definitiv übertroffen. Die Dynamik der Stimmen ist unglaublich fein
und die Kompositionen vermengen Elemente aus Pop, Punk, Metal und diversen
elektronischen Genre. Egal ob sich Han Mee und Jim Shaw ihre Stimme aus dem Leib
schreien, oder beeindruckende Gesangsharmonien von sich geben, es klingt simpel
massiv! Ich bin von „A Call To The Void“ sehr beeindruckt und vergebe daher
satte 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Hot Milk - BREATHING UNDERWATER |