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THE HU: "The Gereg"

Jetzt gibt es einmal etwas Ausgefallenes, was man nun nicht gerade jeden Tag zu Ohren bekommt. Aus dem weit entfernten Ulaanbaatar in der Mongolei kommt eine Truppe die man auf Grund der Phonetik des Bandnamens leicht mit einer Rock Legende verwechseln kann. The Hu nennt sich das mongolische Quartett bestehend aus Gala (Throat Singing, Morin Khuur), Enkush (Lead Morin Khur, Throat Singing), Jaa (Jaw Harp, Tsuur, Flute, Vocals) und Temka (Tovshuur, Backing Vocals) und ich bin mir sicher, dass ihr die Musik der Band so noch nicht gehört habt. Alleine die Namen der traditionellen Musikinstrumente, welche von der Band genutzt werden, dürften einigen schon zu denken geben. Da ich jetzt keine Instrumente-Lehrstunde durchziehen möchte, verweise ich jene die genau wissen möchten um welch Instrumente es sich handelt an ihre eigene Recherche.

Die uns eher bekannten Instrumente spielen die zur Band gehörenden Tourmusiker Jamba (Guitar/Backing Vocals), Batkhuu (Bass/Backing Vocals), Odko (Drum/Backing Vocals) und Ono (Percussion/ Backing Vocals). „The Gereg“ nennt sich das Debütalbum der Band und jenes wurde am 13.09.2019 veröffentlicht. Bei so einem interessanten Konglomerat ist es nicht verwunderlich, dass der neugierige Gregor da einmal reinschnuppert. Insgesamt 9 Tracks hat die interessante Truppe somit veröffentlicht und ich muss sagen, dass ich von dem Klangkonglomerat aus volkstümlichen und modernen Instrumenten doch sehr beeindruckt bin.

„The Great Chinggis Khaan“ viel mir sofort ins Auge, da es irgendwie klar war, dass eine mongolische Band den großen Herrscher irgendwo thematisieren würde. Ich hatte mir eigentlich eine Art Power-Metal mit epischen Passagen erwartet, doch geliefert wurde eine recht mystische Art von Rock, welche durch den Kehlkopfgesang und die traditionellen Instrumente sehr eigen klingt, doch sehr wohl ihren Reiz hat. „The Gereg“, der titelgebende Track, zeigt sich im selben Stil und der Einsatz der Maultrommel ist für mich bei dieser Nummer ein echtes Highlight, wobei noch einige andere Elemente zwar außerirdisch, aber eben dadurch interessant, wirken. Die Vocals zeigen sich eher als eine Art von „Gechante“ welche an mystische Rituale erinnern.

FAZIT: Ich bin von diesem Debütalbum einerseits beeindruckt, andererseits hat es mir gezeigt, wie wenig Ahnung ich von mongolischer Musik habe. Daher ist „The Gereg“ für mich ein Einstieg in eine ganz neue musikalische Welt gewesen und dafür schon einmal ein großes Dankeschön an The Hu! Das Album in einem Durchgang durchzuhören war eine recht interessante Erfahrung und wie schon vorher erwähnt, habe ich mich gefühlt als würde ich an einem etwas diabolischen Ritual teilnehmen. Solch ein Gefühl hat glaube ich noch kein Album außerhalb der Black Metal Szene bei mir ausgelöst und daher ist es nur gut und recht, dass diese Scheibe von mir 7 von 10 Punken bekommt. Diesmal gibt es nur 7 da ich vorerst zwar beeindruckt bin, doch noch abwarten möchte, was da noch so geliefert wird. Vielleicht gibt es ja beim nächsten Mal eine etwas höhere Bewertung, doch vorerst bleibt es einmal bei einer soliden 7. 

 
Bewertung:

GENRE: Folk Metal

TRACKLIST:

1. The Gereg
2. Wolf Totem
3. The Great Chinggis Khaan
4. The Legend of Mother Swan
5. Shoog Shoog
6. The Same
7. Yuve Yuve Yu
8. Shireg Shireg
9. Song of Women

VÖ: 13.09.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Folk Metal
Vertrieb: Eleven Seven Label Group
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: The HU - Wolf Totem