HUEY LEWIS and the News: „Weather“
Kommen wir einmal zu gediegenem alten Rock`n`Roll aus San Francisco! Huey Lewis ist schon seit 1979 mit seiner Band The News unterwegs und nach 10 Jahren meldet sich die Truppe mit der neuen Scheibe „Weather“ zurück, welche am 14.02.20 veröffentlicht wurde. Einigen wird die Band noch gut aus dem Soundtrack des Films „American Psycho“ in Erinnerung sein, speziell bei den Horror-Fanatikern. Andere mögen sich jetzt wundern warum es 10 Jahre gedauert hat, bis Huey Lewis sich wieder gemeldet hat und auf diese Frage gibt es leider ein traurige Antwort.
Niemand ist vor Krankheiten gefeit und Lewis ist leider an Morbus Menière erkrankt. Diese Krankheit bezieht sich auf die Ohren und das Gleichgewichtssystem und verursacht Drehschwindel, Orientierungslosigkeit und vor allem Gehörverlust in verschiedenem Ausmaß. Dies ist natürlich für einen Musiker nicht gerade die beste Voraussetzung und ich hoffe für Lewis, dass es ihm nicht wie Beethoven ergeht. Trotz all der unerwarteten Problematik hat sich Lewis entschlossen uns mit Musik zu versorgen solange er noch kann und dafür gehört ihm enormer Respekt gezollt.
Mit Johnny Colla (Gitarre, Saxophon, Gesang), Bill Gibson (Drums, Percussion, Gesang), Sean Hopper (Keyboards, Gesang), John Pierce (Bass), Stef Burns (Gitarre, Gesang), Johnnie Bamont (Bariton- & Tenor-Saxophon), Marvin McFadden (Trompete), Rob Sudduth (Tenor-Saxophon) hat sich Lewis daran gemacht 7 Tracks aufzunehmen, welche durch die Bank hinweg als Pop-Rock vom Feinsten zu bezeichnen sind. Der Opener "While we`re young" wirkt irgendwie wie eine humorvolle Aussage über seine eigene Situation,wobei dabei auch ein gewisser Kampfgeist ersichtlich ist. "Her Live is killin`me" ist ein richtig fein bluesiger, leicht funkiger Track, welcher mit den Bläserpassagen wirklich enorm cool klingt. Man merkt, dass Lewis schon ein außerodentlicher Arrangeur ist.
"I am there for you" vermischt nette "Digi-Drums" mit einer ganz schönen Ladung R&B. "Hurry Back Baby" schlägt dann wieder in die etwas bluesigere Richtung und rockt entspannt dahin. "Remind me why i love you again" ist dann ein richtig fetter 70er Funk, bei welchem es einem schwer fällt ruhig zu sitzen! "Pretty Girls Everywhere" zeigt schon im Intro, dass Lewis sehr wohl auch Roy Orbison gehört hat, da er sich stilistisch auch hörbar an jenem etwas orientiert hat, wobei auch ein wenig "I feel good" hervortritt. Der letzte Track namens "One if the boys" ist dann abschließend eher als Western/Country Track zu klassifizieren, wobei die Stimme an Johnny Cash erinnert.
FAZIT: Es ist wirklich schrecklich, wenn sich ein Musiker seines Gehör nicht mehr sicher sein kann, doch andererseits erfreulich, wenn er dem Zustand den Kampf ansagt und weiter macht. Dafür nochmals meinen größten Respekt, doch den hätte der Herr auch ohne von mir für seine Musik! Die Tracks sind wirklich ein sehr feiner Haufen an Rock- /Pop Varianten und jeder Song klingt einzigartig. Somit gibt es von mir diesmal satte 10 von 10 Punkten! |
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