ICEAGE: „Beyondless“
Schon vor einer Weile ist bei mir das neue Album der dänischen Punk Band Iceage namens „Beyondless“ für die Rezension herein geflattert. Ich möchte nur vorausschicken, dass ich bei Punk-Bands sehr eigen bin. Ich liebe meinen California-Punk wie bei Bad Brains oder Dead Kennedys und bin oft von Pop-Punk-Bands sehr enttäuscht. „Iceage“ war mir noch nicht bekannt, da ich mich hauptsächlich auf englisch/amerikanischen Punk fokussiert habe und unter anderem hatte ich selbst eine Deutsch-Punk Band. Das es auch in den skandinavischen Ländern eine eigentlich sehr coole Punk-Szene gibt war mir erst seit meiner Begegnung mit den Schweden „Satanic Surfers“ bekannt, welche mich mit ihrem Pop-Punk Album eigentlich überrascht hatten.
Nun habe ich die Ehre mit den dänischen Kollegen und muss sagen, ich bin abermals überrascht. Die Band, bestehend aus Elias Bender Rønnenfelt (vocals, guitar), Johan Surrballe Wieth (guitar), Jakob Tvilling Pless (bass) und Dan Kjaer Nielsen (drums), hat seit ihrer Gründung 2008 mit diesem Album nun schon das 4te Studio-Album, neben 3 Live-Alben und einigen Singles, veröffentlicht. Vom Sound her muss man schon sagen, dass das Album definitiv ein Post-Punkrock Album ist, da es schon sehr soft zugeht. Die Gitarren haben schon einen feinen Drive, jedoch nicht gerade eine hohe Geschwindigkeit. Die Vocals sind sehr ruhig und schmiegen sich perfekt an die Melodien an. Wer jetzt auf Punk-Riffs wie bei den Ramones oder Sex Pistols, The Exploited und UK Subs hofft, wird enttäuscht. Es ist alles etwas softer und langsamer und hat schon teilweise The Cure Charakter. Die Lyrics sind nicht uninteressant, doch etwas naiv.
In einem kurzem Text von Richard Hell, namens The New Iceage, heißt es, dass er sich vorstellen kann, dass die Musik einer Person Zuversicht bringt oder Ideale repräsentiert. Dass klingt mir alles etwas zu esoterisch. Das Musik im generellen eine Auswirkung auf Individuen hat ist klar und ebenso, dass sie gewisse emotionale Zustände hervorrufen kann. Ich stimme Herrn Hell ja zu, jedoch muss ich ihm sagen, dass dieses Album eine nette musikalische Reise war, jedoch für mich nicht unbedingt starke Emotion ausgelöst hat.
FAZIT: Die Musik an sich ist sehr melodisch und verspielt, doch wirkt das Ganze sehr träumerisch. Ich kann mir vorstellen, dass dies ein sehr wohl gewünschtes Stilmittel in diesem Album ist, doch sollte sich aus meiner Sicht das Träumerische nicht zu stark in den Texten wiederfinden. Besonders wenn man Punk machen möchte. Aus meiner Sicht hatte Punk-Rock schon immer eine gewisse Message. Wie diese nun lauten mag sei der Band überlassen. Ich konnte für mich nun nicht herausfinden was bei Iceage diese Message gewesen sein sollte, falls es überhaupt eine gibt. Wie auch immer, dieses Album bekommt von mir auf Grund der erwähnten Argumente nur 5 von 10 Punkten. Im Großen und Ganzen ist es schon hochwertig produziert worden, doch das ist manchmal nicht genug. |
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