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INSERT COIN: "Way Out"

Seit 2007 tourt die aus dem Ruhrgebiet stammende Band ‚Insert Coin‘ bereits durch Europa; sie haben in der Zeit über 300 Shows gespielt (unter anderem auf der Hauptbühne des Open Flair Festivals) und ihre EP ‚Break The Silence‘ (2011) sowie die beiden Alben ‚Heads Or Trails‘ (2013) und ‚The Story Of Hills & Sidewalks‘ (2015) veröffentlicht. Zudem lieferten sie außerdem mit den Tracks ‚A Lot? Not Enough!‘ und ‚Bright Lit City‘ den Soundtrack zum seit Jahren erfolgreichen TV-Werbespot für Rockstar Energy Drink, welcher sie seit 2015 zum Rock Am Ring-Dauergast macht.

Doch dabei soll es nicht bleiben: ‚Way Out‘ steht ins Haus, ihr mittlerweile dritter Longplayer. Die Einstiegsnummer ‚Broken‘ überzeugt durch energiegeladene Riffs, antreibenden Rhythmus und melodische Vocals, die zuweilen leicht an ‚Bad Religion‘ denken lassen. ‚Rusted Nails‘ ist temporeich, eingängig, mit einpeitschendem Klang und eindringlichem Gesang. ‚Same Old‘ ist rockig, atmosphärisch dicht, mit eindrucksvollen Riffs. ‚Sonora‘ ist vergleichsweise ruhig, gefühlvoll, mit leichten Anklängen an New-Metal. ‚Punch Press‘ klingt stürmisch, gewichtig, rasant und gemahnt zuweilen dezent an Bands wie ‚Volbeat‘, ein wenig vielleicht auch an ‚Lagwagon‘. ‚Semicolon‘ überzeugt sowohl durch die hervorragende Gitarrenarbeit, wie auch durch die antreibenden Drums. ‚Apology‘ ist eine volltönende Nummer, die ungeachtet des Titels keinerlei Entschuldigung bedarf, mit sattem, warmen Klang und lebendiger Atmosphäre. ‚Donald‘ ist eine recht politische Nummer, setzt sie sich textlich doch mit dem momentanen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump auseinander – dessen Politik sich offenbar nicht der vollen Zustimmung der Band erfreut. ‚Sidetracked‘ bietet guten, angenehmen Punk, erinnert dabei streckenweise vielleicht ein wenig an manche Songs von ‚Billy Talent‘. ‚See You In October‘ ist ein solider, eingängiger Song, der seine Wirkung auf den Hörer gewisslich nicht verfehlt. Die Abschlussnummer letztendlich ‚Done Talking‘ bietet ein wuchtiges, kraftvolles Ade, das einen passenden Schlusspunkt hinter dieses durchaus einnehmende Album setzt.

FAZIT: Ein äußerst gelungenes, klanglich ausgereiftes und überaus solides Album; aus dem ursprünglichen 90er-beeinflussten Skate-Punk ist inzwischen ein eigenständiger, bandtypischer Sound entstanden, der durch die Zusammenarbeit mit Produzent Olman Viper (KMPFSPRT, ZSK, Captain Planet, Montral, Emil Bulls u.v.m.) auf ein neues Level angehoben wurde. Insert Coin erweitern das Hook-Wörterbuch um einige druckvolle Riffs, halten Abstand zum Vorhersehbaren und sorgen damit selbst bei langjährigen Genrefans durchaus für Überraschungsmomente, auch wenn sich der kraftvoll energiegeladene, aufpeitschende Effekt des Sounds vielleicht beim Durchhören des ganzen Albums nach einigen Tracks ein wenig verliert. Im Ganzen gibt es dafür 9 von 10 möglichen Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Punk, Hardcore-Punk

TRACKLIST:

1. Broken
2. Rusted Nails
3. Same Old
4. Sonora
5. Punch Press
6. Semicolon
7. Apology
8. Donald
9. Sidetracked
10. See You In October
11. Done Talking

VÖ: 21.09.2018
Format: CD / LP / Digital

--> Musikvideo: INSERT COIN - RUSTED NAILS

 

Label: Uncle M Music/ Cargo Records
Vertrieb: Uncle M Music/ Cargo Records
Auf Tour im Norden: 29.09.18, Hamburg - Astra Stube

Rezensent: Florian