ITCHY: „Dive“
Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, als mich im lokalen
Skatepark ein Kollege ansprach, mir seine Kopfhörer vor die Nase hielt
und meinte: „Hey! Gib dir diese Truppe. Die heißen Itchy Poopzkid und
fahren fast so geil wie Sum41 oder Green Day.“. Kurz darauf schallte
„Another Song the DJ`s hate“ durch meinen Gehörgang und seither bin ich
ein großer Fan der Band, welche mittlerweile nurmehr Itchy heißt.
Am
07.07.2023 hat die Band ihr neustes und somit neuntes Studioalbum
veröffentlicht, über welches ich euch nun etwas berichten werde. Die
neue Scheibe trägt den Namen „Dive“ und beginnt mit „Prison light“.
Schon der Opener bringt ein feines Punk-Rock Gewitter, welches dezent an
die ersten Billy Talent Alben erinnert. Weiter geht es mit der textlich
kritischen Nummer „Thoughts & Prayers“, in welcher eher moderat
dahin gestampft wird, während die „Thoughts & Prayers- Kultur“ der
heutigen Zeit zerlegt wird. Die darauf folgende Nummer „Burn the whole
thing down“ bringt eine kleine Überraschung, denn hier darf man Justin
Sane von Anti-Flag vernehmen, welcher dem Song nochmal etwas mehr Dampf
gibt. Der Song hebt sich etwas von den Anderen ab, da er wild zwischen
entspanntem Pop und heftigen Punk wechselt, sowie etwas Sprechgesang
liefert, welcher schon fast an Limp Bizkit erinnert.
Mit „You“ wird
wieder etwas entschleunigt bevor es mit „Dive“ in eine schon fast nach
den Ärzten klingende Pop-Punk-Nummer geht. „No one`s listening“ legt
noch einmal einen Zahn zu, bevor „I`m Alright“ zwar mit freundlicher
Melodie, aber etwas melancholischem Text, um die Ecke biegt. „Hospital“
gibt daraufhin wieder richtig fein Gas, während das Thema
„Überfürsorge“ angesprochen wird. Natürlich darf das Thema Liebe auf
einem Album nicht fehlen und daher wird jenes in „Afterglow“ zelebriert.
„Broke forever“ geht das Thema Armut auf humoristische Weise an bevor
mit „Lie“ eine Mischung aus groovigen und ruhig melodischen Riffs
losgetreten wird. Zum Abschluss wird in „Come Join Us“ noch dazu
aufgerufen sich in Freundschaft zusammen zu schließen.
Fazit: Wie schon
am Anfang erwähnt habe ich Itchy schon vor Jahren „gejoined“ und bin
immer wieder erfreut wenn etwas neues serviert wird. Diesmal ist mir
eine starke Ähnlichkeit zu Billy Talent aufgefallen, was mir persönlich
sehr gut gefällt. Die Wechsel zwischen heftigen Punk-Riffs und dann doch
wieder entspannten melodischen Passagen ist sehr sehr gut gelungen. Die
Texte sind wiedereinmal mitreißend und enthalten klare Botschaften.
Itchy sind sich treu geblieben, bringen kritische Punk-Musik bei welcher
nicht nur Quinten gedroschen werden. Für meinen Geschmack hätte es noch
einen Ticken deftiger sein können, wenn es um die Gitarren geht, aber
das ist auch schon der einzige Kritikpunkt den ich anzuführen habe.
Somit vergebe ich 9 von 10 Punkten. |