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ITCHY: „Ja Als Ob“

Ach was waren das noch Zeiten, als ich mit meinen Kollegen diskutierte was Poopzkid nun eigentlich heißt. Diese Frage hat sich ja mit 20017 erledigt, da die Band Itchy Poopzkid ja mittlerweile nurmehr Itchy heißt, doch das soll nicht die einzige Veränderung sein, welche die Band seither vollzogen hat. Seit 2001, also wenn man das Gründungsjahr mitzählt seit 2000, gibt es die Band nun und der fast 20er wird natürlich mit einem Release gefeiert.

Sebastian „Sibbi“ Hafner (Vocals, Guitat, Bass), Daniel „Panzer“ Friedl (Vocals, Guitar, Bass) und Max Zimmer (Drums) hauen am 07.02.20 ihr nun 8. Studioalbum mit dem Namen „Ja als ob“ auf den Markt und schon der Titel sticht zwischen den alten Alben hervor. Diesmal gibt es nur deutsche Lyrics! Die bisher eher im Englischen verankerten Herren haben zu ihrer Muttersprache gefunden und das Ganze klingt gar nicht einmal so schlecht. Wie man dem Presseschreiben entnehmen kann, wurde an der Scheibe hart gearbeitet, da insgesamt über 50 Demo-Songs zusammengetragen wurden, aus welchen sich schlussendlich 13 Tracks herauskristalisiert haben.

Im Opener „Faust“ wird man gleich einmal mit einer Rückkopplung begrüßt, bekommt eine Zustandsbeschreibung um die Ohren gehauen und im Refrain wird die Frage gestellt, was uns denn passieren solle. Schon mal zu Beginn ein recht zum Nachdenken anregender Song, auch wenn mir bei so einem Titel die Goethe Referenz etwas fehlt. Bezogen ist der Titel nämlich auf die „Faust in der Tasche“, welche sich ungesehen vor Wut ballt. „Ja als ob“ findet sich gleich auf Platz 2 und zeigt sich so rebellisch wie man Itchy aus den ersten Tagen kennt. Generell wird mit der Kritik in diesem Album nicht gespart.

Beyoncè & Jay-Z“ ist beispielweise so ein Track in dem mit aller Härte die Medienlandschaft zerlegt und erklärt wird, warum der Mainstream-Pop so friedlich ist. Natürlich hat es sich das Trio nicht nehmen lassen den Kollegen Sebastian Madsen mit auf´s Album zu packen. Der Kooperationssong „Ich wollte noch“ wirkt schon fast wie ein Madsen-Song, vor allem mit dem melodischen Refrain.

FAZIT: Ich kann über Pop-Punk fluchen was ich will, hier und da gibt es einfach ein paar Bands die wirklich meinen Geschmack treffen. Itchy habe ich in meinen jungen Tagen gefeiert wie ein Blöder und das wird sich anscheinend nicht so schnell ändern. Die Art der Kritik ist wirklich fein und von meinem Blickpunkt gut und wichtig in der heutigen Zeit. Somit gibt es von mir für den deutschen Erstversuch „Ja als ob“ insgesamt 9 von 10 Punkten. Musikalisch sowie textlich sehr fein gelungen!

--> Musikvideo: ITCHY - JA ALS OB

 
Bewertung:

GENRE: Punk/ Rock

TRACKLIST:

1.Faust
2. Ja als ob
3. Godzilla
4. Ich wollt noch
5. Beyoncè & Jay-Z
6. Herzlich willkommen
7. Meine Fresse
8. Unser Lied
9. Gegen den Wind
10. Nicht weg
11. Pflasterstteine
12. Auf dem Gewissen
13. Wo seid ihr denn alle

 

VÖ: 07.02.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Findaway Records
Vertrieb: Soulfood
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor