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Bon Iver: „i,i“

Man hat ja nicht alle Tage etwas von einem Grammy-Gewinner auf dem Tisch liegen, doch am 09.08.2019 war es einmal wieder soweit. Der aus Eau Claire in Wisconsin stammende Justin Vernon gründete im Jahre 2006 eine Band namens Bon Iver und eben jene hat an erwähntem Datum ihr viertes Studioalbum „I,I“ veröffentlicht. Um den Beginn etwas genauer zu erklären, sei erwähnt, dass die Band für insgesamt 5 Grammys nominiert wurde und insgesamt zwei davon eingesackt hat und das völlig zurecht. Die Band ist bekannt für ihre etwas minimalistischere Herangehensweise an die musikalische Gestaltung ihrer Musik.

Meist reichen einfach ein paar Schlagzeug-Schläge und eine ruhige Gitarre, welche die einzigartige Stimme von Justin Vernon untermalen. Eben jene Stimme ist das, woran man denkt, wenn man Bon Iver hört. Die Truppe an den Instrumenten hat über die Jahre schon ein paar Wechsel überstanden und zum jetztigen Zeitpunkt setzt sie sich aus Sean Carey (Drums, Keys, Vocals), Matthew McCaughan (Drums, Vocals), Michael Lewis (Bass, Sax, Keys, Vocals) und Andrew Fitzpatrick (Guitar, Keys, Vocals) zusammen. Aber nicht nur diese „Main-Truppe“ beteiligte sich am Album, da beispielsweise auch Bruce Hornsby, Channy Leaneagh und Moses Sumney mit mischten. Aufgenommen wurde dann alles in Texas auf der Sonic Ranch, was irgendwie zu der urigen Art der Musik passt.

Rezensentenkollegen von mir haben jetzt schon das Album als „Chamber-Folk“ bezeichnet, was begriffstechnisch nicht soweit von dem Genre der Kammermusik entfernt ist. Dem kann ich nur zustimmen, da die Musik einerseits klingt, als hätte sie jemand alleine in einer Kammer konzipiert, was nun nicht heißen soll, dass hier wenig Arbeit hineingesteckt wurde, sondern ganz im Gegenteil. Es klingt als hätte sich hier jemand schon fast eingeschlossen um seine wahren Gedanken und Gefühle darlegen zu können. So emotional wie dies nun klingt ist auch die Musik die von Bon Iver geliefert wird. Ruhig, emotional, schon fast bedächtig kommen die Klänge aus den Boxen hervor und entspannen die Gehörgänge.

FAZIT: Ehrlich gesagt ist mir Bon Iver immer nur aufgefallen wenn es auf einmal etwas ruhiger im Radio wurde. Bei der Ehrlichkeit, welche mit dieser Musik einhergeht, ist es nicht verwunderlich, dass man der Truppe gerne einen Grammy verleiht. Ob „I, I“ wieder ein Fall für eine Nominierung ist sei dahingestellt und obliegt definitiv nicht meiner Beurteilung. Ich kann meinerseits nur sagen, dass ich das Material für würdig halte und vergebe daher an Bon Iver insgesamt 8 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: Bon Iver - Hey, Ma

 
Bewertung:

GENRE: Indie/ Folk

TRACKLIST:

1. Yi
2. iMi
3. We
4. Holyfields
5. Hey, Ma
6. U (Man Like)
7. Naeem
8. Jelmore
9. Faith
10. Marion
11. Salem
12. Sh`Diah
13. RABi

 

VÖ: 09.08.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Jagjaguwar
Vertrieb: Cargo
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor