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SOMEDAY JACOB: „Oxygen Will Flow“

Jetzt gibt es wieder etwas aus Deutschland auf die Ohren. Die in Bremen gegründete Band Someday Jacob, welche ihre Musik als Neo-Folk mit Spuren von Americana bezeichnet, hat am 29.05.2020 ihr nun viertes Album namens „Oxygen will flow“ veröffentlicht und da ich ja seit einiger Zeit dem Americana verfallen bin, war ich gespannt, was die Band mit dieser Aussage meint.

Begonnen wird mit dem recht entspannten Track „Charm of Man“, welcher sich vorerst zurückhaltend mit akustischer Gitarre und Vocals zeigt und dann immer mehr in eine atmosphärische Klangweltaufgeht. „Old familiar weight“ hat schon textlich eine Nähe zu Themen aus dem Americana, da hier das Päckchen, welches ein jeder von uns zu tragen hat, thematisiert wird. „Gone“ hat von Beginn an eine sehr melancholische Stimmung und auch textlich wird eine etwas depremierendere Geschichte erzählt. Mit „“Lusty Glaze“ verändert sich das Klangbild wieder in ein etwas zuversichtlicheres, wenn auch etwas bedrückendes im Hintergrund mitschwingt. Bei dem Song handelt es sich um einen ca. 2-minütigen Instrumental-Track, welcher sehr verträumt wirkt und einen entspannt, bevor es mit „Grenade Ravine“ in eher Country/Americana Richtung weitergeht.

Gone Reprise“ ist ebenso ein Instrumental-Track,welcher das Thema von „Gone“ in etwas fröhlicherer Ausführung aufgreift. „Tailored Burden“ ist ein Song, welchen man perfekt zum planlos durch die Gegend schlendern hören kann. Er löst eine Art Freiheitsgefühl aus, in welchem aber auch eine Angst vor dem Möglichen mitschwingt. „Alway on the run“ thematisiert das Gefühl, dass man unsicher ist wie man mit dem andauernden Fortschreiten umgehen soll. Mit „Bitter Winds“ geht es dann wieder zurück in eher theatralisch melancholische Soundlandschaften, welche speziell durch die orchestralen Parts enorme Wirkung haben. Diese Stimmung hält sich von da an bis zum Track „Kissing the dawn“ welcher wieder wesentlich lockere und entspanntere Klänge zu Gehör bringt.

Beendet wird die Scheibe mit der Reprise des ersten Songs welche sich anhört, als hätte am Weg des Albums eine Katharsis stattgefunden. Vor allem das Saxophon gibt dem Ganzen einen wesentlich fröhlicheren und entspannteren Touch.

FAZIT: Viel Americana konnte ich nicht finden, aber die Bezeichnung „Neo-Folk“ trifft das was da geliefert wurde, ziemlich gut! Es handelt sich um tiefsinnige, emotionale und ruhige Musik, welche man wohl eher in Ruhe genießt. Die Vocals klingen sehr einfühlsam und wecken schon bei den ersten Worten eine gewisse Empathie gegenüber der Band. Alles in allem ist dieses Album sehr fein produziert, die Texte sind tiefsinnig und der Sound berührt. Somit gibt es 8 von 10 Punkte für das Album „Oxygen will flow“ von Jörn Schlüter, Martin Denzin, Uli Kringler und Manuel Steinhoff.

--> Musikvideo: Someday Jacob - Old Familiar Weight

 
Bewertung:

GENRE: Neo-Folk

TRACKLIST:

1. Charm of men
2. Old familiar weight
3. Gone
4. Lusty glaze
5. Grenade Ravine
6. Gone (Reprise)
7. Tailored Burden
8. Always on the run
9. Bitter winds
10. Trelissick garden
11. Delicato ratio
12. Kissing the dawn
13. Charm of men (Reprise)

VÖ: 29.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Haldern Pop Recordings
Vertrieb: Oktober Promotion
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor