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JAMARAM: „To The Moon And The Sun“

Endlich einmal etwas Entspannung! Schon fast 20 Jahre gibt es da ein Trio aus München, welches derartig gemütliche Musik produziert, dass schon man sie eher in jamaikanisches Gebiet einordnen würde. Die Herren Thomas Lugo (Vocals), Maximilian Alberti (Drums, Percussion) und Samuel Hopf (Guitar, Vocals) fliegen nun schon eine Weile auf Schiff Jamaram durch die Gegend, haben am Weg noch Benjamin Beblo (Bass), Lionel Wharton (Keys), Dominik Thäle (Percussion), Johannes Beblo (Saxophon) und Daniel Noske (Trumpet) aufgeschnappt und nun gibt es am 29.03.2019 frisches aus dem Raumschiff. „To The Moon And The Sun“ nennt sich das nun schon 11te Album der unglaublich vielfältigen Band.

Eines meiner absoluten Lieblingsalben der Band war die 2011 releaste Scheibe „Jamaram in Dub“, welche heute noch oft in meinem Auto läuft. Was erwartet uns also auf der Neuen? An sich ist die Truppe sehr breit gefächert und liefert einem alles was es so zwischen Funk, Reggae, Latin usw. gibt. Ich nutze hier immer gern den Begriff „World-Music“, da sich so viele Elemente in eben jener finden, dass es scheint, als wäre von überall etwas dabei. Mit dieser Offenheit konnte die Band auch noch beim Pro7 Format „My Hit. Your Song“ den 2ten Platz erringen.

Diesmal ging die Partie aber etwas anders an die Sache heran. „To The Moon And The Sun“ sollte sich ausschließlich mit dem Genre Reggae befassen. Wenn ich an Hans Söllner und sein Bayaman Sissdem denke, dann ist mir bayrischer Reggae nicht unbekannt, doch ist mir dann die politische Seite des Söllners nicht gerade entspannt genug. Jamaram sind zwar auch etwas sozialkritisch, doch um ein Stückchen differenzierter.

Textlich liegt der Fokus auf Beziehungen zwischen Menschen im Allgemeinen und auf selbstkritischer Reflexion. Diesen Ansatz kann ich als angehender Psychologe nur gut heißen! Der Reggae selbst ist ja wieder ein recht abwechslungsreiches Genre, wenn man die verschiedenen Root- oder Dub-lastigen Spielarten miteinbezieht. Daher ist trotz dieser konkrete Genrefindung ein sehr abwechslungsreiches Album entstanden.

FAZIT: Wie vorhin erwähnt haben sich Jamaram schon vor einiger Zeit in meiner Playlist wiedergefunden und nun auch noch ein Album in der von mir favorisierten Spielart bzw. einem meiner Lieblings-Genre zu bekommen erfreut mich wirklich sehr. Das Album hat die gewohnte Jamaram-Qualität und lässt einen entspannen, während man sich dennoch mit kritischen Themen und Reflexion auseinandersetzt. Die Musik regt einen wirklich dazu an zu reflektieren und bietet während des Hörens dazu passenden Raum. Somit bedanke ich mich bei der Band für ein feines Album und vergebe 9 von 10 Punkten. Schon lange nicht mehr so feinen Reggae aus Bayern gehört !

--> Musikvideo: JAMARAM- Love Hurts So Well

 
Bewertung:

GENRE: Reggae

TRACKLIST:

1. To The Moon And The Sun Intro
2. Check Them Out
3. New Shoes
4. Little Boy
5. Love Hurts So Well
6. Diamond Girl
7. What Tomorrow Brings
8. Make It Through The Night
9. Little Dancer
10. Out Of The Woods
11. Sick Situation
12. Tribulation
13. Rise (ft. Sara Lugo)
14. Outside

VÖ: 29.03.2019
Format: CD / Digital
Label: Turban Records, One World Records

 

Vertrieb: Soulfire Artists, Galileo, One World Records, The Orchard
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor