JOHNOSSI: „Torch // Flame“
Normalerweise lobe ich ja eher den Metal aus dem schönen Schweden, doch diesmal gehen wir es mit etwas leichterer Kost an. Das Duo Johnossi, welches aus John Engelbert (Vocals/Guitar) und Oskar „Ossi“ Bonde (Drums/Backing Vocals) besteht, ist schon seit 2004 unterwegs und lieferte am 28.02.20 ihr neuestes Album „Torch // Flame“. Das nun 6. Album bringt insgesamt 9 frische Tracks, welche wir hier einmal einzeln durchnehmen.
Nummer 1 nennt sich „Hot Thoughts“ und startet mit einem etwas düsteren Setting, was sich durch etwas melancholische Melodien äußert. Lyrisch dreht sich das ganze um „Hot Thoughts“ welch einen runterziehen, was natürlich wie die Faust aufs Auge zur Soundlandschaft passt. „Longer the wait, harder the fall“ beginnt etwas ruhiger und ist melodisch gesehen etwas freundlicher, auch wenn die Lyrics hier die Ambivalenz zwischen Erfolg und Misserfolg im Sinne von persönlichen Zielen thematisieren. Der titelgebende Track „Torch//Flame“ ist dann im Vergleich zu vorigen Songs sehr ruhig und wirkt dann nicht mehr melancholisch, sondern schon sehr traurig, wenn auch der Text Aspekte der Hoffnung nicht missen lässt. „The Beat“ bringt wieder einen etwas fröhlicheren Beat und heftigere Gitarrenriffs. Man den Track als eine Mischung aus recht freundlich ruhigen Riffs und darauf folgenden verzerrten Klängen beschreiben. Ich liebe es ja wenn ein Gitarrensound so richtig fein muffig ist und in „Echoes“ ist das Intro ein wunderbares Beispiel für nicht zu heftigen Muff.
Bei einem Duo ist es ja mitunter nicht verwunderlich, dass die Gitarre etwas mehr Bass braucht, wenn keiner vorhanden ist. „Heavens“ beginnt mit einem ruhigen Piano und steigert sich bis zum Ende mit einer sehr eingängigen Melodie zu einer recht emotional berührenden Hymne. Der vorhin erwähnte muffige Sound kommt in „In your Eye“ wieder schön zum Vorschein und der Track ist für eher Hard-Rock-Liebhaber sicherlich einer der Besten auf dem Album. „CCCowboys“ bringt einen direkt mitreißenden Rhythmus, welcher einen durch ein leicht hypnotisierendes Gitarrenriff in eine ruhige atmosphärische Klangwelt mit Gitarre und Vocals befördert. „Sleepin`in“ macht dann den Abschluss der Scheibe und bringt eine letzte Runde von etwas traurig und nachdenklich stimmenden Klängen.
FAZIT: Ich gebe ehrlich zu, dass ich Johnossi bisher nicht wirklich oft gehört habe, da mir teilweise einfach zu soft sind. Andererseits habe ich an diesem Album wieder gesehen wie gut aber eben dieser softe Part ihrer Musik ist und wie stark jener berühren kann. Als Duo derartige Soundlandschaften aufstellen zu können ist auch eine ganz schöne Leistung und daher gibt es für „Torch//Flame“ satte 8 von 10 Punkten, auch wenn ich dann doch gerne etwas mehr in Richtung „Echoes“ und „In your Eye“ hätte.
--> Musikvideo: Johnossi - Torch // Flame |