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JOSH RITTER: "Fever Breaks“

Endlich wieder etwas Blues/Rock! Der aus den USA stammende Singer und Songwriter Josh Ritter ist doch schon um die 20 Jahre im Business und hat durchwegs recht solide Alben geliefert. Im ca. 2-3 Jahres-Rhythmus liefert der Herr eine interessante Mischung aus Country und Blues in Form eines Studioalbums und dies schon seit 1999. Das Jubiläumsjahr darf natürlich nicht ohne Album ausgehen und am 26.04.2019 hat Ritter sein neues Album „Fever Breaks“ auf den Markt gehauen. Ich muss gestehen, dass mir Herr Ritter noch nie wirklich bewusst untergekommen war bevor ich dieses Album in die Hände bekam.

Ground Don`t Want Me“ ist der Opener-Track des Albums und erinnert an klassische Country-Tracks bei welchen die Lyrics einen sehr nachdenklich stimmen können. „What is the body when the soul has flown..“ heißt es im Refrain und ich glaube damit wird der vorherige Vergleich etwas klarer. Etwas minder beeindruckt wechselte ich nach dieser Nummer zu Track 2 namens „Old Black Magic“ welcher mich dann vom Hocker riss. Abgesehen davon, dass mich der Titel schon einmal an „Black Magic Woman“ von Santana erinnerte, findet sich eine Orgel in dem Track, welche verblüffend an jene aus Santanas Track erinnert. Neben der Orgel finden sich etliche Elemente die an die Rolling Stones, The Kooks aber auch schon fast an etwas ruhigeren Grunge der 90er erinnern. Das Gitarrensolo ist so richtig fein emotional, aber auch in der Vortragsweise schön ranzig und mit dem letzten Ton dessen wird der Track beendet.

On the Water“ hält sich dann wieder stilistisch eher am ersten Track. Es hätte mich schwer verwundert wenn jemand Country-Musik macht und nicht mindestens einen Liebessong in seinem Repertoire hat. In diesem Fall findet sich jener in „I Still Love You (Now and Then)". Abgesehen vom Track „Losing Battles“ wird im Album auf Verzerrung verzichtet, wobei eben die Tracks mit verzerrter Gitarre dadurch schön unter den Anderen hervorstechen. Die Anderen, wie ich sie so eben bezeichnet habe, könnte man insgesamt als typische Country-Tracks mit langem Text, bei welchem man genau zuhören muss, bezeichnen.

FAZIT: Es ist wirklich selten, dass mir Country gut gefällt, da mir dieses Genre oft einfach zu langwierig und zu zäh ist. Josh Ritter wäre bei mir nach dem ersten Track fast auch in diese Kategorie gefallen, doch „Old Black Magic“ und „Losing Battles“ haben mir gezeigt was passiert wenn der Herr erst die Zerre reinhaut. Der Rest des Albums ist ein interessantes Werk an Erzählungen und Ansichten, über welche man länger nachdenken und vielleicht sogar etwas für sich mitnehmen kann. Somit gibt es für Josh Ritter`s „Fever Breaks“ insgesamt 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Josh Ritter - Old Black Magic

 
Bewertung:

GENRE: Country/ Blues

TRACKLIST:

1. Ground Don`t Want Me
2. Old Black Magic
3. On The Water
4. I Still Love You (Now and Then)
5. The Torch Committee
6. Silver Blade
7. All Some Kind Of Dream
8. Losing Battles
9. A New Man
10. Blazing Highway Home

VÖ: 26.04.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Pytheas Recordings
Vertrieb:
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor