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KADINJA: "Super 90`"

Ich schau ja immer wieder gerne ein wenig nach Frankreich rüber, da dort einige sehr feine Technical-Death, aber auch Progressive Metaller zu finden sind. Unter eben jenen Bands rumoren die Herren von Kadinja jetzt schon seit 2013. Die Pariser Philippe Charny Dewandre (Vocals), Pierre Danel (Guitar), Quentin Godet (Guitar), Steve Tréguier (Bass) und Morgan Berthet (Drums) haben über die ersten Jahre sich eher mit einer EP und Singles zufrieden gegeben, bis das Debütalbum "Ascendancy" 2017 auf den Markt kam. Nun ist wieder ein Jahr verstrichen, doch am 18.01.2019 gibt es Frisches auf die Ohren. "Super 90`" nennt sich das nun zweite Studio-Album und wie man schon am Namen erkennt, könnte es etwas nostalgisch zugehen.

Wie immer hab ich mir diese feine Scheibe schon vorab reingezogen und was mir da so aufgefallen ist, werdet ihr jetzt zu lesen bekommen. Im Vergleich zum vorherigen Album gibt es diesmal einen Track mehr, was das Kraut jetzt nicht unbedingt fett macht, doch ist es erwähnenswert, dass der elfte Track der einzig französisch betitelte Song ist. Da dieser Song, so gut wie, rein instrumental ist, hört man dann leider doch keine französischen Vocals in "Avec tout mon Amour". Aber kommen wir einmal zum Anfang und gehen schön chronologisch vor.

Der erste Track "Empire" beginnt etwas befremdlich, da man glaubt die Tonanlage hätte irgendwelche Probleme bei der Wiedergabe, doch dann setzt das djentige Gefetzte der Pariser ein und man merkt, dass es nur ein eigenartiges Intro war. Schon beim ersten Song glaubt man den Stil der Band relativ gut erfasst zu haben, doch schon beim Zweiten Song "From The Inside" merkt man, dass da noch einiges auf einen wartet. Mit einem etwas grooviegeren Riff als im Song zuvor und schön cleanen Vocals, zeigt sich der Track gleich einmal als sehr eigenständig. "The Modern Rage" schlägt wieder in die richtig deftige Djent-Richtung und erinnert unglaublich stark an eine meiner absoluten Lieblingsband namens MESHUGGAH. Die Vocals ähneln jener zwar nicht im geringsten, doch trotzdem ist die Kombination zwischen Clean und Distorted auch kraftvoll genug um einen gewaltigen Sound auf die Füße zu stellen.

FAZIT: Wenn ich jetzt jedes Lied, so wie die bis jetzt Genannten, beschreiben würde, dann würde das ganz schön den Rahmen sprengen. Kadinja`s Tracks lassen sich zwar schwer zusammenfassen, doch wenn ich es müsste würde ich sie als groovig djentige Songs mit einem gewaltigen Brocken Melodie beschreiben. Auf jeden Fall ist dieses Album etwas für Djenter, aber auch für Musiker geeignet, welche sich gerne mit starken Rhythmisierungen auseinandersetzten. Ich bin immer wieder überrascht was da so aus Frankreich kommt und diesmal war ich sehr erfreut. Für jeden der im Jahr 2019 extrem genaues Gitarrengedresche und emotionale Vocals braucht ist dieses Album definitiv ein Muss! Für mich, der sich hauptsächlich mit solch einer Musik beschallt, ist das Ganze ein solides Djent-Album welchen aus meiner Sicht 8 von 10 Punkten verdient. Noch etwas mehr Gescreame und ein paar Thrash-Elemente wären bei mir notwendig um eine volle 10 zu bekommen, doch schauen wir einmal was da noch kommen mag.

 
Bewertung:

GENRE: Progressive Metal,/ DJENT

TRACKLIST:

1. Empire
2. From The Inside
3. The Modern Rage
4. Icon
5. The Right Escape
6. Vèronique
7. Episteme
8. Strive
9. Muted Rain
10. House of Cards
11. Avec tut mon Amour

VÖ: 18.01.19
Format: CD / Digital
Label: Arising Empire
Vertrieb: Nuclear Blast Records
Auf Tour im Norden: -

--> Musikvideo: KADINJA - The Modern Rage

  Rezensent: Gregor