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KAISER CHIEFS: „Duck“

Nun geht´s um englischen Indie Rock. Die Kaiser Chiefs sind seit 2000 nicht mehr aus der Indie-Rock-Szene wegzudenken und seit 2011 liefern die Herren Ricky Wilson (Lead Vocals, Percussion), Andrew White (Guitar, Backing Vocals), Simon Rix (Bass, Backingvocals), Nick Baines (Keys, Synth, Piano, Organ) und Vijay Mistry (Drums), im 3 Jahres-Takt neue Alben. Dieses Jahr war es wieder einmal soweit und am 26.07.2019 wurde das neueste Werk namens „Duck“ veröffentlicht. Das somit siebte Studioalbum der Band beschäftigt sich schon der vorab releasten Single „Record Collection“ laut Wilson mit einer mir wohlbekannten Problematik. Das Internet uns seine unsagbare Macht über uns menschliche Individuen steht bei diesem Track im Mittelpunkt und ich bin höchst erfreut, dass sich eine so einflussreiche Band mit einem derartig akut wichtigen Thema beschäftigt.

Hiermit sei klargestellt, dass dieses Album textlich nicht unbedingt unkritisch ist und so einiges zum Nachdenken hergibt. Vom Instrumentalen her handelt es sich um Frisches vom „Altbekannten“. Freundliche Indie-Rock Musik mit Einflüssen aus Funk und älterem Rock und eingängigen Refrains. „Golden Oldies“ hält am Album den Platz 2 und wird ja mittlerweile schon fleißig das Radio rauf und runter gespielt. Die Nummer erinnert etwas an vergangene Veröffentlichungen der Bands WANDA und Bilderbuch, hat aber auch irgendwie einen Einschlag von Imagine Dragons. Der typisch britische Sound darf hier aber auch nicht zu kurz kommen, da die Chiefs in meinen Augen eine der Bands ist, welche jenen noch am Leben erhält.

Die wirklich dezente Nutzung von Synthesizern ist wirklich cool und lässt alles nicht zu elektronisch wirken. Kurzgesagt handelt es sich um eine verdammt solide Gitarrenlines, welche 100%iges Ohrwurmmaterial ist. Doch wenn man beginnt die Ohrwürmer auf diesem Album zu zählen wird man etwas alt, da jeder Song die ein oder andere Passage hat welche wirklich hitverdächtig ist. Die 19 Jahre hochstilisierte und überarbeitete Musik der Kaiser Chiefs ist schon eine Klasse für sich, wenn man Lust auf leichtfüßige Riffs zum Mitsingen hat.

FAZIT: Endlich wieder gutes Radiomaterial! Ich bin richtig froh, dass die Kaiser Chiefs, deren Live-Shows ich schon öfters miterleben durfte, die Playlisten aufmischt. Einer meiner absoluten Lieblingstracks auf dem Album ist die erheiternde Nummer Kurt vs. Frasier (The Battle For Seattle), da sie auch etwas von Bowie und Konsorten hat, doch eben im neuzeitlichen Gewand. Im Großen und Ganzen ist das Album wirklich sehr gelungen und es liefert einige Tracks, bei welchen ich das Radio zur Abwechslung einmal nicht abdrehe, was wirklich selten geschieht. Somit haben die Kaiser Chiefs für ihr neues Wek „Duck“ gute 9 von 10 Punkten verident.

 
Bewertung:

GENRE: Indie Rock

TRACKLIST:

1. People Know How To Love One Another
2. Golden Oldies
3. Wait
4. Target Market
5. Don`t Just Stand There, Do Something
6. Record Collection
7. The Only Ones
8. Lucky Shirt
9. Electric Heart
10. Northern Holiday
11. Kurt vs. Frasier (The Battle for Seattle)

--> Musikvideo: Kaiser Chiefs - People Know How To Love One Another

 

VÖ: 26.07.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Polydor Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor