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KÀLA: „Synthesis“ (EP)

Der Post-Hardcore ist für mich immer wieder ein Genre, welches mir zu denken gibt, bzw. mit seinen Klänge einen Raum schafft, in welchem ich gerne sozusagen reminisziere. Am 19.07.2019 hat die Band Kàla, welche ihr am Besten mit EP-Titel googeln solltet, weil sie sonst etwas schwer auffindbar sind, ihre 3. EP namens „Synthesis“ veröffentlicht. Die aus Innbruck in Österreich stammende Band lieferte schon 2 beachtliche EP`s welche auf gute Resonanz trafen, doch trotz all jener kam es dann zu einer Umformierung der Band. Bis auf Sänger und Gitarrist hört man auf diesem neuen Werk niemanden aus der Originalbesetzung. Da ich selbst die vorherigen EP`s nicht gehört habe, kann ich den möglichen Unterschied nicht wirklich beurteilen und nur vom neuesten Werk sprechen und bezüglich jenem kann ich nur Gutes berichten.

Hier sei nur erwähnt, dass die EP`S eine Trilogie ergeben und somit auch im Ganzen betrachtet bzw. gehört werden sollten. Ich  werde es mir hier trotzdem herausnehmen und diese EP gesondert beurteilen, da dies ja bei den Vorgänger durch Andere ebenso passiert ist. Das Genre ist für mich wie erwähnt etwas ganz eigenes und bedarf einer gewissen Offenheit um wirklich genossen zu werden. Diese Offenheit ist meist mit dem sogennanten „sich Zeit nehmen“ verbunden, da ich diese EP an Hörer empfehle, welche gerne einmal länger in der Musik abdriften und sich hier und da etwas durchbeuteln lassen wollen und weniger jenen, die nach konstanten Vollgas suchen. Die melodischen Klangwelten die von Kala präsentiert werden gehen schon in Richtung Shoegaze und sind so richtig schön hypnotisierend, während die Härteren schon eher als Screamo-Passagen zu bezeichnenden Teile einem dann ganz schön Feuer unterm Hintern machen.

Die Band selbst bezeichnet die momentan von ihnen produzierte Musik als „Dreamo“, was als Wortkreation aus den Begriffen Screamo und Dream-Pop zu verstehen ist. Diese Beschreibung trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf und nimmt mir eine weitere umständliche Umschreibung dessen, was da so zu Ohren gebracht wird. Bei solch einem Stil ist es nicht verwunderlich, dass die EP über Through Love Records, welche mitunter auch FJORT oder We Never Learned To Live herausgebracht haben, veröffentlicht wurde.  

FAZIT: Through Love Records wird mir immer sympathischer und wenn sie auch noch eine österreichische Band auf mein Radar bringen bin ich erst recht erfreut. Die EP hat jedenfalls Lust auf mehr und vor Allem auf ein Konzert der Herren bei mir verursacht. Jedoch möchte ich dieses Album wie gesagt nur an Hörer die Zeit haben weiterempfehlen, da der wirkliche Genuss wirklich erst beginnt, wenn man sich in dieser Musik etwas verliert. Somit gibt es für Kala`s „Synthesis“ insgesamt 8 von 10 Punkten.

--> Musikvideo: Kála - Antidote

 
Bewertung:

GENRE: Post-Hardcore

TRACKLIST:

1. Antidote
2. Passè
3. Echo
4. Denial and Isolation
5. Interlude
6. Prologue

VÖ: 19.07.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Through Love Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor