MARK KELLY`s "Marathon"
Der in Dublin geborene Engländer Mark Kelly, Keyboarder der Neo Prog Band Marillion interessierte sich von Kindesbeinen an für Kunst, sei es die Malerei oder etwas später dann die Musik. Als Mitbegründer der Space Rock Band Chemical Alice lernte er Fish, den Sänger von Marillion kenne und ist seitdem festes Mitglied der Band.
Das ist inzwischen dreißig Jahre her. Nun ist es soweit- Mark Kelly´s Marathon erscheint am 27.11.2020- Kelly´s erstes Soloalbum. Marathon zeigt deutliche Anleihen an seine Hauptband. Man hört viel Vertrautes. Mit den beiden Sängern Guy Vickers und Oliver M. Smith hat Kelly zwei Stimmen für das Album gewonnen, die teilweise an Größen wie Peter Gabriel - in dessen "Real World Studios" das Album aufgenommen wurde - und Dave Gahan erinnern.
Die Songs sind melodisch und fließen in einander über- problemlos kann man in einen langen Song eintauchen, der sich mal mehr, mal weniger um die Themen Fliegen, Grenzen, Grenzen überwinden bewegt und selbst wie ein geflügeltes Wesen durch die Lüfte und über Wasser zu gleiten scheint. ODER man hört genau hin und genau zu...
Interessant ist dabei schon einmal die Einteilung des Albums in drei Teile: Track eins bis drei "Amelia I-III", Track vier bis sechs, die sich mehr mit dem Thema Beziehung auseinandersetzen und Nummer sieben bis zehn "Twenty Fifty One I-IV". Dann hört man nämlich folgendes...
"Amelia I Shoreline"- der Vorhang öffnet sich, das Wasser plätschert an einen der Realität entrückten Strand bevor es mit "Amelia II Whistling At The Sea" und "Amelia III 13 Bones" weiter und tiefer in die Traumwelt geht.
Die Tracks "When I Fall", "This Time" und "Puppets"- auf letzterem spielt Marillionkollege Steve Rothery Gitarre- holen den Zuhörer durch das "poppigere" Arrangement - "radiofreundlicher", für ein kurzes, aber intensives Intermezzo zurück in eine für uns greifbarere Realität. Dann geht es mit "Twenty Fifty One I Search" auf die Suche und damit auf die Reise, auf der die irdische Sphäre Stück für Stück hinter sich gelassen wird.
Fazit: Bei Mark Kelly´s Marathon steckt der Teufel im Detail- im Hin- und Zuhören. Lässt man sich ein, nimmt er uns mit auf eine Reise mit (noch) ungewissem Ziel. Das Album bekommt von mir 08/10 Punkten.
Hinsetzen, an machen, zuhören.
--> Musikvideo: Mark Kelly's Marathon - Amelia |