VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

KEOPS: „Road to Perdition“

Kroatien ist was Metal angeht eher mager unterwegs. In dieser Gegend ist das Genre nicht sehr stark durch Bands vertreten, doch eine ursprünglich in Rijeka gegründete Band macht jetzt mit ihrem Album auf sich Aufmerksam. Die Truppe nennt sich KEOPS und das am 25.03.2022 veröffentlichte Album „Road to Perdition“ werden wir nun einmal unter die Lupe nehmen.

Begonnen wird das Album mit einem netten Intro, welches als mystische Akustik-Gitarren-Melodie beschrieben werden kann. Kurz nach dem noch eher freundlichen Intro wird dann mit „Keops“ etwas deftiger weitergemartert. Neben solid dahin marschierender Rhythmussektion wird auch ein interessanter Synth geliefert. Die aus Bruno Micetic (Guitar), Branimir Habek (Guitar), Zoran Ernoic (Bass), Zvonimir Spacapan (Vocals) und Adam Miler (Drums) bestehende Band zeigt sich schon in der ersten Nummer sehr dynamisch, die Vocals erinnern an klassischen Heavy-Metal und die generell Aufmachung schwankt zwischen Folk-Metal und Melodic-Metal. Textlich wird steht bei der Nummer natürlich Ägypten am Plan. Die weiteren Songs sind textlich eher hymnisch gehalten und beschäftigen sich metaphorisch mit diversen Kampfansagen.

Die insgesamt 11 Songs lassen sich in eher zart melodische Tracks wie zum Beispiel „Unconcions Mind“ oder „Restless Waves“ und harte Bretter wie „Road to Perdition“ und „Rise Again“ aufteilen. „Restless Waves“ hat neben dem klassischen Metal Touch auch einen etwas BOSTON-artigen Sound, wenn auch die Base-Drum hier und da etwas zu direkt heraussticht. „My Soul Released“ steigert sich im Anschluss langsam und liefert eine ziemlich deftige Double-Bass-Passage. Mit „When I Remember“ wird es dann noch einmal etwas deftiger, bevor dann „Inside My Head“ wieder etwas mehr auf Melodie setzt. „Trauma“ liefert vor dem Abschluss mit „Cause Of You“ nochmal eine Ladung Synthsound in Kombination mit einer bissigen Gitarre.

Fazit: Ich habe lustiger Weise mit meinem aus Kroatien stammenden Nachbarn einmal über Metal aus Kroatien diskutiert und er meinte die Szene vor Ort sei so gut wie tot. Umso schöner finde ich nun eine sehr solide Metal-Band aus Kroatien gehört zu haben. KEOPS liefern in den Tracks schon sehr abwechslungsreich ab und auch die Vocals sind sehr mitreißend. Kein Wunder, dass so eine Band mit einem Demo-Song in Italien beim Ritmi Globali Europei Festival in der Kategorie „Best Band“ gewinnt. Ich finde das Album jedenfalls sehr interessant, da die Band es irgendwie schafft einen guten „Old-School-Vibe“ aufzubauen und trotzdem dabei frisch zu wirken. Einerseits hat man das Gefühl, dass man so etwas schon irgendwo gehört hat, doch dann ist die Passage dann doch wieder im Gesamten so eigen, dass man einfach nur beeindruckt ist. Der Schlusstrack „Cause Of You“ klingt im Refrain enorm nach Iron Maiden, aber auch Judas Priest, doch schlussendlich klingen alle Songs simpel nach KEOPS. Das Album „Road to Perdition“ hat auf jeden Fall einmal 8 von 10 Punkten verdient. Ich bin gespannt was da noch nachkommt.

--> Musikvideo: KEOPS - Road to Perdition

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1. Intro
2. Keops
3. Unconcsions Mind
4. Road to Perdition
5. Rise Again
6. Restless Waves
7. My Soul Released
8. When I Remember 
9. Inside My Head
10. Trauma
11. Cause of you 

VÖ: 25.03.22
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: NoCut
Vertrieb: SPV
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor