VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

K. FLAY: „Solution“

Ich bin ja immer wieder verblüfft welch „Alleinunterhalter“ es so auf unserem Erdball gibt. Am 12.07.2019 veröffentlicht die Sängerin und Songwriterin Kristin Meredith Flaherty, oder einfacher K.Flay, ihr nun 3tes Album. Seit 2004 ist die gebürtige Amerikanerin schon in der Musikszene aktiv und fühlt sich in der Hip-Hop-Szene mittlerweile schon sehr wohl. Da ich so gut wie nie Hip Hop höre war es schon längst Zeit, dass ich mir auch einmal aktuelles aus dieser Szene durch den Gehörgang gehen lasse. Beginnen wir einmal mit der Beschreibung der instrumentalen Gestaltung, da jene sich recht simpel zusammenfassen lässt.

Die insgesamt 10 Tracks bestehen einerseits aus verschiedensten Sample bzw. Synthesizer-Sounds, sowie programmierten Drum-Elemente wie in „Bad Vibes“, andererseits aus wirklichen Instrumente wie in der folgenden Nummer „This Baby Don`t Cry“. Jeder Track hat eine ganz eigene experimentelle Gestaltung welche bekannt klingt, aber auch Neues bringt. „Nervous“ klingt zum Beispiel zu Beginn ganz schön nach Adele, hat aber dann zum Ende hin einen leichten 90er Dance-Track-Touch. „Not In California“ klingt dann wieder eher nach einem Party-Hit, der um die 2000er veröffentlicht werden hätte können. Atmosphärische Klänge mit einer gesummten Passage, die von jedem mit Leichtigkeit bei der zweiten Wiederholung mitgesungen werden kann.

Der Schlusstrack „DNA“ wirkt zu Beginn etwas diffus, entwickelt sich jedoch zum Ende hin in eine Mischung aus getragenem atmo Klang und intensiven Bassklängen. Experimentieren dürfte bei der Dame die höchste Maxime sein, was auch im Gesamtbild sehr gut wirkt, doch im Hip-Hop steht doch meist der Text im Fokus und daher richten wir den Unseren ebenfalls einmal auf jenen. Die Texte drehen sich um sehr konkrete Themen, welche entweder in Form einer direkten Anrede, oder als generelles Postulat überbracht werden. Die Track-Titel sind wie man vermuten kann auch oft ein großer Bestandteil des Refrains, doch geben die Strophen einem erst die richtige Perspektive auf jene Messages. „This Baby Don`t Cry“ könnte man beispielsweise als Postulat der eigenen Resilienz werten, doch wird im Text genauer erklärt, dass K.Flay keinem verflossenem Herren nachweint. Die Vortragsweise hält sich in einem sehr angenehmen Tempo, wirkt jedoch hier und da etwas zu gezogen.

FAZIT: Insgesamt wirkt das Album etwas verträumt, was aber durch die experimentelle Natur des Ganzen wieder wett gemacht wird. Abgesehen davon, dass ich kein großer Hip-Hop-Hörer bin, habe ich zu beanstanden, dass sich ab einem gewissem Punkt die atmosphärischen Parts etwas monoton und fade anhören. Die Texte sind sehr unterhaltsam und die Messages sind auf nette Weise provokant. Schlussendlich klang mir das Gesamtbild dann doch etwas zu poppig und das Tempo ist mir einfach etwas zu langsam. Somit gibt es für „Solution“ insgesamt 7 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: K.Flay - Bad Vibes

 
Bewertung:

GENRE: Electropop/ Hip Hop

TRACKLIST:

1. I Like Myself (Most of the Time)
2. Bad Vibes
3. This Baby Don`t Cry
4. Sister
5. Nervous
6. Good News
7. Ice Cream
8. Not in California
9. Only the Dark
10. DNA

VÖ: 12.07.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Interscope Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor