KISS: „Kissworld“
Nun gibt es „Neues“ direkt aus NY City. Vor mittlerweile 46 Jahren wurde dort eine Band gegründet, die bis heute einer der kommerziell größten Bands weltweit werden sollte. Damals fanden sich Paul Stanley, Gene Simmons, Peter Criss und Ace Frehley zusammen und begannen den „Rock“ unter dem Namen KISS unter die Leute zu bringen. Diese Einleitung ist natürlich hauptsächlich für unsere jungen Leser, da die Älteren, glaube ich, wirklich keine Erklärung brauchen wer KISS sind. Jeder der damals die Skandale um die Band miterlebt hat, weiß noch ganz genau wer The Demon, The Star, The Spaceman und The Catman sind.
Nach der Jubiläumsscheibe vor 6 Jahren ist nun am 29.03.2019 eine weitere Best-Of Scheibe von der Band veröffentlicht worden. Wenn das so weitergeht hat die Band bald mehr Best Of Scheiben als Studio-releases. Wer die Band kennt, hat auch am Schirm wie groß die Herren dahinter das ganze Konstrukt aufgezogen haben. Von KISS-Pausenbrotboxen bis zu KISS-Spielfiguren und so weiter schoßen hauptsächlich Simmons und Stanley auf den Markt. Die zwei Herren sind sozusagen die „Heads“ der Band und Tommy Thayer und Eric Singer begleiten sie momentan. Natürlich hat die Band über eine derartige Spanne einiges an Hits rausgehauen und die insgesamt 20 Tracks, welche auf dem neuen Best-Of enthalten sind, sind eine Mixtur aus 14 Songs aus den Make-Up und 6 aus den Non-Make-Up-Zeiten.
Das sich hier Hits wie „Rock`n`Roll All Nite“, „I was made for lovin`you“ und „Detroit Rock City“ wiederfinden ist jetzt nicht näher verwunderlich. Die weiteren Tracks sind mit beispielsweise „Shout It Out Loud“ oder „Hell or Hallelujah“ auch keine Unbekannten und die Versionen sind nun auch wirklich nichts neues
FAZIT: Ich gebe ehrlich zu, dass ich um meine Teenager-Jahre herum eine starke KISS Zeit hatte. „Dr.Love“ oder „Love Gun“ kann ich bis heute noch auswendig, doch ein paar Sachen haben sich dann doch geändert. Desto mehr ich mich mit der Band auseinandergesetzt habe, desto mehr missfiel mir der Charakter von Gene Simmons, mit seinen konstanten arroganten Aktionen, wie beispielsweise der Versuch sich die „Devils Horns“ patentieren zu lassen, machte er dies nicht gerade besser. Abgesehen davon, dass ich mit diesem Herren nicht viel anfangen kann, hat mich Paul Stanley mit seiner Live-Stimme echt verschreckt. Diese zwei Argumente sollten erklären, warum ich ab einem gewissen Punkt aufgehört habe die Band aktiv zu verfolgen. Nun sprechen diese Argumente nicht direkt gegen ein Best-Of-Album, doch bei KISS ist es ja nicht das Erste. Die Songs wurden schon zu Tode gespielt und anstatt die Möglichkeit zu Nutzen und unbekanntere Songs aus dem Repertoire etwas ins Licht zu rücken, werden die alten Hits gnadenlos nochmal rausgehauen. Geldnöte haben die Herren sicherlich nicht und das Argument, sie hätten nur schnell Geld gebraucht, zieht bei dieser Scheibe nicht, daher stellt sich mir die Frage, warum jene überhaupt produziert wurde. Vielleicht wollte die Band einfach auf den momentanen, durch Mötley Crüe`s Dirt ausgelösten, Glam Metal Hype aufspringen, doch das ist nur eine sehr gewagte These meinerseits. KISS-WORLD hat mich jetzt nicht wirklich vom Hocker gerissen, aber mich etwas nostalgisch werden lassen, daher bekommt die Scheibe dann doch 5 von 10 Punkten.
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