MATTIS KLEPPEN: „Svatufsen“
Die meisten kennen mich als großen Fan der Metal-Genre, doch eine weitere große musikalische Liebe meinerseits ist Jazz. Für viele Menschen ist Jazz ein recht mystischer Begriff, denn man weiß meist nicht was einen musikalisch erwartet, wenn man die Komponisten nicht auf dem Radar hat. Jazz-Connoisseure als Plebejer betrachten, doch Mattis Kleppen und sein Bass waren mir bisher nicht bekannt und daher musste ich in sein neues Album unbedingt hineinhören.
Das zweite Soloalbum des aus Telemark stammenden Musikers nennt sich „Svartufsen“ und bringt insgesamt 11 Songs mit sich, welche nun Thema sein werden. „Birgers“ eröffnet mit einem ruhigem melodischen Riff, welches sich dann etwas träge dahinzieht. „Nordafjells“ bringt dann etwas griffigeren Rhythmus und eine eher getriebene Wirkung. Mit „Svartufsen“ wird es dann richtig schön „grungig“, denn die dreckige Zerre macht schon ganz schön etwas her. Nachdem der Song mit ein paar netten Flageolett -Tönen und etwas verpspielten Blues-Rock-Ansetzen vorüber gegangen ist wird mit „Lament“ eine komplett andere Richtung eingeschlagen.
Hier bekommt man eine starke Ladung orientalischen Sound, welcher bis zum Schluss eine mystische Wirkung hat. „Nordfjorden“ liefert dann schon eher in Richtung Folk ab, bis Kleppen mit dem sechsten Song eine interessant atmosphärische Improvisation namens „Impro 1“ vorlegt. Mit „Hill Country“ wird es wieder etwas bewegter, bevor „Ligangaren“ dann wieder klar als Folk-Song zu beschreiben ist. „What I Say“ bringt etwas den von „Lament“ bekannten Sound hervor, wenn auch klar nordische Folk-Riffs verbaut sind. „Normannklubben“ könnte man vor dem Abschluss mit „Impro 2“ als etwas rhythmisch verspielte Nummer beschreiben. Die letzten 48 Sekunden des Albums bringen dann ein eher asiatisch klingendes Ende.
Fazit: Da ich das erste Album von Kleppen nicht kannte, hatte ich keine Ahnung worauf ich mich bei diesem Album eingelassen hatte. Die ersten 4 Songs waren noch sehr interessant, doch ab dann stellte sich für mich eine gewisse Monotonie ein. Die Songs selbst sind nicht monoton, sondern einfach die „Machart“. Man bekommt das was versprochen wird, also einen Mann mit seinem Bass. Das Resultat ist nicht uninteressant, wenn man selbst dieses Instrument beherrscht, doch die Kompositionen sind definitiv nicht alltagstauglich. Da man neben dem Bass kein wirklichen rhythmischen Parameter zur Orientierung hat, wirken die Melodien hier und da etwas wirr und verloren. Einzig das hier und da erscheinende vermutliche „Mitstampfen“ von Kleppen geht manchmal als Metronom mit dem Sound einher. Ich finde das Album ist eben für Bassisten nicht uninteressant, jedoch im Großen und Ganzen etwas mau. Meiner Meinung nach hätte etwas Perkussion und Gesang nicht geschadet. Somit vergeben ich an Mattis Kleppen für „Svartufsen“ 6 von 10 Punkten.
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