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DIE KREATUR: „Panoptikum“

Nun wird’s düster! Wenn sich zwei Szenegrößen wie Dero Goi (OOMPH!) und Chris Harms (LORD OF THE LOST) zusammenschließen und sich DIE KREATUR nennen, dann darf man sich auf etwas gefasst machen. Am 22.05.20 haben die Beiden ihr Debütalbum „Panoptikum“ veröffentlicht und bei so einer Ansage kann ich natürlich nicht widerstehen.

Beginnen wird mit der Vorstellung der Kreatur in „DIE KREATUR“. Der Song zeigt direkt einmal in welche Richtung es geht und die Kombination der Stimmen zeigt sich in harten, sowie melodischen Passagen als sehr beeindruckend. Neben gekonnten Vocalharmonien nutzen die Musiker gekonnt das Call & Answer-Spiel, während die instrumentale Arbeit typischen Industrial Metal bringt, wenn auch ein kleiner Build-Up verbaut ist, welcher eher an House erinnert. „Kälter als der Tod“ ist der zweite Titel der mit verstörenden atmosphärischen Klängen beginnt und dann direkt mit Gitarrengedresche und einer Synthiemelodie weiterzieht, bevor sich die Gitarre verabschiedet und der Bass mit den Drums und dem Synthie weiter marschiert.

„Unzertrennlich“ erinnert kurz an Kraftwerk bis dann eher eine Muse-artige Melodie losbricht und man eher in Partystimmung kommt. Die deutschen, harten Vocals haben ähnliche Wirkung wie in den Hauptbands der Sänger und wenn man noch Alex von Eisbrecher und Till von Rammstein dazustellt, dann hat man die perfekte NDH-Boygroup. „Durch die Nacht“ wirkt wie eine Ballade aus den frühen 90ern und hat teilweise etwas von härteren The Police. „Zwei 100%“ beginnt schon fast wie ein Scooter-Song, hat dann aber wieder den typischen OOMPH! und Lord of the Lost Sound, wenn auch die elektronische Komponenten überwiegen. In „Schlafes Braut“ wird mit einem theatralischen Chor gestartet, welcher eine Melodie wiedergibt, welche weiter mit den Vocals zu einer Art Seemannslied ausgebaut wird. „Untergang“ liefert dann wieder etwas härtere Kost.

Darauf folgt „MenschMaschine“ mit einem wieder etwas Kraftwerk artigeren Sound. Die weiteren Songs zeigen sich bunt gemischt zwischen den schon erwähnten Elementen und die letzten 3 Tracks stellen Bonusremixes von „Goldener Reiter“, „Die Kreatur“ und „Kälter als der Tod“ dar.

FAZIT: Einerseits war ich von der Kooperation überrascht, andererseits war sie keineswegs verwunderlich. Spannend war an diesem Debüt schlussendlich die Abwechslung die die Songs gebracht haben. Es bewegt sich alles sehr klar im Industrial Bereich, wenn auch die Grundstimmungen der Songs nicht so monoton Pochen, wie die teilweise verwendeten Sampler. Alles in allem finde ich das Album wirklich sehr erfrischend und begrüße eine derartige Kooperation. Ich bin sehr gespannt was von DIE KREATUR noch kommen wird und vergebe für das Erstwerk insgesamt 7 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Industrial Metal

TRACKLIST:

1. Die KREATUR
2. Kälter als der Tod
3. Unzertrennlich
4. Durch die Nacht
5. Zwei 100%
6. Schlafes Braut
7. Untergang
8. MenschMaschine
9. Was mir am wichtigsten ist
10. Benutz mich
11. Glück Auf!
12. Gott verdammt
13. Goldener Reiter (Bonus Track)
14. Die Kreatur (Faderhead Remix) (Bonus Track)
15. Kälter als der Tod  (Solar Fake Remix) (Bonus Track)

--> Musikvideo: DIE KREATUR - DIE KREATUR

 

VÖ: 22.05.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor