KYASMA: „The party is over“
Kommen wir zu einer Newcomer Gruppe namens Kyasma, welche sich mit dem Eigenrelease „The party is over“ ihren Weg zum Erfolg bahnen. Die teils aus der Schweiz teils aus London stammenden Bandmitglieder lieferten am 06.11.2020 ihr zweites Studioalbum nach und konsolidierten damit ihren Platz als begabte Crossover-Band.
Begonnen wird die Scheibe mit dem Opener „Give me a call“, welcher mit seinem house-lastigen Beat und leicht funkigem Touch zum Tanzen einlädt. Stimmlich hält sich alles sehr Kopfstimmen lastig, jedoch sehr angenehm und klar. Mit „Like a Lion“ wird stimmlich nochmal eins draufgelegt und rhythmisch wird man hier in etwas orientalischere Gefielde entführt. Der Titeltrack baut langsam orchestral auf, bringt dann aber irgendwie nicht die erwartete Klimax. Spätestens bei „Not sorry“ hat man bemerkt, dass die Band hauptsächlich Lo-Fi und Pop-Elemente mixt, dabei aber eine sehr interessant abwechslungsreiche Rhythmik liefert.
Etwas fröhlich funkig wird es dann in „In a perfect world“, was ja auch wunderbar zum Titel passt. Die Filter-Spielereien erinnern stark an Daft-Punk, vor allem die prägnante Bass-Line. Textlich bringt die Truppe recht simple Messages, wenn auch die Verse etwas mehr Interpretationsspielraum liefern. „Playing with my mind" bringt eine etwas unbehagliche Atmosphäre und auch die Vocals wirken etwas angespannt, was beim Inhalt der Lyrics nur allzu gut passt.
„Last wish“ gibt rhythmisch dann schon wieder etwas mehr her und trumpft mit netten Gesangsharmonien auf. Generell muss man zum Gesang sagen, dass er sehr emotional und melodisch ist, was gut zur Musik passt, jedoch auch hier und da etwas zu viel Geheule ist. Für jeden der sich schon einmal hilflos gefangen gefühlt hat ist der etwas trappige Track „Life in a cage“ sehr empfehlenswert. Mit „Just a dream“ traut sich die Band in etwas soulig R`n`B lastige Gefielde, bevor mit „Falling“ und „Falling Intro“ abgeschlossen wird.
Fazit: Crossover trifft es ganz gut, wenn auch hier nicht unbedingt meine favorisierten Genre gekreuzt werden. Ein sehr interessantes Album, welches nicht wie der Großteil von Elektronika in seinen Schemen verharrt, sondern bewusst eine Mischung anstrebt. Im Großen und Ganzen ein sehr gelungenes Album, wenn mir auch die Bassfrequenzen stimmlich nicht oft genug hervorkommen. Somit gibt es 8 von 10 Punkten für Kyasma und „The party is over“.
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