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LaBrassBanda: "Danzn"

Die Bayern von LaBrassBanda haben wieder einmal zugeschlagen! Wer die Truppe kennt weiß, dass es sich hier nicht um stink normale Pop-Musik handelt. Nach dem letzten Live-Album „Around the World“ wurde am 24.07.2020 mit „Danzn“ nachgeschossen. Ja, der Titel wird so ausgesprochen wie er geschrieben wurde, denn die bayrische Truppe ist eine der schönen Ausnahmen, wenn es um Dialekt im Radio geht. Ich persönlich habe bisher die Nummern der Band immer sehr genossen, da mein Dialekt dem Bayrischen sehr ähnlich ist und ich beim Hören immer eine Art „Heimat-Gefühl“ bekomme.

Aber genug davon, hin zur Musik. „InDiHö“ nennt sich der erste Track, welcher textlich sehr motivierend ist. „Das Leben is sche“ hört man ja doch eher selten in letzter Zeit und in Kombination mit der „Brass-Disco“ kommt das Blut schon in Wallung. „Danzn“ wird gleich nachgeschmissen und beginnt, wie könnte es anders sein, mit einem sehr coolen Brass-Intro und Vocals die dezent an Jan Delay erinnern. Textlich dreht die Nummer um die Freiheit, die man beim Tanzen empfinden kann. „Gipshax“ geht schon fast in Richtung Bruno Mars und funkt wirklich fein dahin. Die Bassline erinnert einen etwas an Daft Punk, doch hatten die bei weitem nicht so coole Brass-Lines.

DaOideMo“ bringt dann eher die Dub-Seite der Truppe hervor. Hier war ich mir in der ersten Sekunde nicht sicher ob hier nicht Seeed am Werk ist, was jetzt als Kompliment zu verstehen ist. Die Frage „Kaffe vs. Bier“ habe ich mir auch schon oft gestellt, doch im Kontext des Tracks geht es eher um eine komplizierte Liebesstory. „Brassfire“ holt dann wieder den vorher beschriebenen Dub bzw. Reggae hervor.

Bei „Discobauer“ musste ich schwer lachen, denn hier wird eine Spezies Mensch beschrieben, welche ich aus meiner Zeit als DJ noch sehr gut kenne. Generell bringen die Texte immer eine gute Ladung Humor. „Auerhahn“ entschleunigt dann etwas, doch „Tecno III“ legt dann wieder mit hektischem Beat gewaltig los. „Hoaße Nacht“ liefert dann eher aus der orientalischen Ecke und zeigt eine Facette, die mir so von LaBrassBanda nicht bekannt war. „Stoi“, zu Hochdeutsch „Stahl“, wirkt kalt und melancholisch, was einen, nach einem derartigem Haufen an gute Laune, wieder auf den Boden holt.  Auch in „Bach“ bleibt es dann zum Ausklang der Scheibe eher ruhig

FAZIT: Die insgesamt 12 Tracks liefern wieder einen Haufen an coolen Dance-Tracks, welche eben nicht 0815 sind. Der bewundernswerte Einsatz der Blasinstrumente ist einfach das Steckenpferd der Band und die Texte setzten dem Ganzen noch die Krone auf. Die Mischung aus Funk, Reggae und Blasmusik ist der Truppe wirklich eigen und mir fällt eigentlich keine vergleichbare Band in diesem Genre ein. Ein großes Lob an die ganze Band. Ihr habt es wieder einmal geschafft das ein Death/Black-Metaller zu „Volksmusik“ mittanzt.  Somit gibt es für „Danzn“ von LaBrassBanda satte 9 von 10 Punkten. 

--> Musikvideo: LaBrassBanda - Discobauer

 
Bewertung:

GENRE: Brass

TRACKLIST:

1. InDiHö
2. Danzn
3. Gipshax
4. DaOideMo
5. Kaffee vs. Bier
6. Brassfire
7. Discobauer
8. Auerhahn
9. Tecno II
10. Hoaße Nacht
11. Stoi 
12. Bach 

VÖ: 24.07.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Polydor Records
Vertrieb: Universal Music
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor