L.A. EDWARDS: „Out of the heart of darkness“
Wenn eine im Jahr 2015 gegründete Band nach kurzer Zeit mit den
legendären Beach Boys die Bühne teilen darf, dann weiß man, dass die
Truppe so einiges am Kasten haben muss. L.A. Edwards haben sich mit
ihren ersten 3 Alben einen gewaltigen Namen in der Szene erarbeitet und
am 02.06.2023 gab es endlich Nachschub.
Die Band wurde ursprünglich als
Solo-Projekt von Luke Edwards (Vocals) gegründet, doch es dauerte nicht
lange bis sich seine Brüder Jay Edwards (Guitar) und Jerry Edwards (Drums) dazu gesellten. Das Gebrüder-Trio aus Carlsbad in Kalifornien
holte weiter Landon Pigg ans Keyboard und Jesse Dorman an den Bass und
so entstand das nun unter L.A. Edwards bekannte Quintett. Die neueste
und somit vierte Scheibe trägt den Namen „Out of the heart of darkness“
und geht etwas weniger in die folkige Richtung seiner Vorgänger, sondern
bringt wesentlich rockigere Töne zu Gehör.
Begonnen wird mit „Little
boy blue“ und schon hier bemerkt man eine gewisse Nähe zu Bands wie
Boston, Chicago oder auch Bruce Springsteen. Nach der entspannt
leichtfüßigen Rock-Nummer wird es mit „Now you know“ etwas ruhiger und
atmosphärischer. Der Song erinnert etwas an Millow oder Passenger, da
hier mit akustischer Gitarre und eher emotionalen Vocals gearbeitet
wird. „Now you know you never go home“ heißt es im Refrain und dieser
Satz erklärt die etwas melancholische Stimmung. Stimmlich zeigt sich
Luke Edwards sehr wendig und gibt so den Lyrics eine herzerwärmende
Wirkung.
Mit „Let it out“ wird es dann schön rockig, wenn auch nur
kurzzeitig, denn „Surrender“ entschleunigt darauf wieder und bringt
sogar ein etwas bluesiges Feeling auf. Die aufgekommene Stimmung wird
mit zwei deftigen Snare-Schlägen in „Time to go“ vertrieben und ein
Wechselspiel zwischen harten Rock-Riff und ruhiger akustischer Gitarre
angerissen. Der darauf folgende Song „Hi Rite Now!“ biegt darauf mit
etwas fröhlicherer Melodie um die Ecke bevor „Stick to you“ dann eher in
Richtung Country-Rock geht und etwas vom Gas geht.
„Already Gone“
eröffnet dann mit Orgelklängen die Endrunde und liefert eher
gediegeneren Classic-Rock. „Peace be with you“ bringt nochmals etwas
Melancholie auf, bevor das Album mit hoffnungsvollen Klängen in „The
lucky one“ abgeschlossen wird.
Fazit: Bisher hatte ich noch nicht viel von L.A. Edwards gehört, da es
mich selten in Folk-Rock-Gefielde verschlägt. „Out of the heart of
darkness“ ist ein interessant abwechslungsreiches Album, welches
zuckersüße Melodien liefert, aber auch richtig schön rockig abliefert.
Die Riffs wirken teilweise bekannt, aber nicht abgedroschen und die
Texte bieten viel Raum für Eigeninterpretationen. Den Erfolg der Band
würde ich mitunter darin begründen, dass ihre Musik jetzt schon mit den
Kompositionen der Größen des Rock-Genres mithalten kann. Meiner Meinung
nach ist „Out of the heart of darkness“ ein wirklich gelungenes
Rock-Album mit deftigem Folk-Einschlag und hat daher 9 von 10 Punkten
verdient.
--> Musikvideo: L.A. Edwards - Already Gone
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