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LAMB OF GOD: „Lamb of God“

Wenn es eine Band gibt, welche mich bisher mit fast allen Alben weggeblasen hat, dann ist es Lamb of God. Nun durften die Fans satte 5 Jahre auf Nachschub warten, doch am 19.06.2020 war es nun endlich soweit, dass das 8. Studioalbum namens „Lamb of God“ erschien. Dieses Album ist das Erste auf welchem Art Cruz und nicht Chris Adler an den Drums sitzt und daher waren viele schon sehr neugierig, wie sich der „Neue“ so machen würde.

Bevor aber nun konkret auf die Tracks eingegangen wird sei erwähnt, dass dieses Album sich textlich als Kampfansage gegenüber den Missständen dieser Zeit zusammenfassen lässt, also macht euch für eine Menge wütender Klänge bereit! „MementoMori“ wurde vorab schon als Albumteaser veröffentlicht und der Track liefert zu Beginn eher mystische Klänge, welche dann in heftigem Groove-Metal münden. „Wake up, Wake up“ heißt es so schön im Refrain und wer bei dem Gehämmer noch schlafen kann, ist so oder so eine ganz eigene Person. „Checkmate“ habe ich leider beim Schachspielen zu oft zu Gehör bekommen, daher ist mir der etwas an „Ghost Walking“ erinnernde Song wesentlich lieber. Die Vocals von D. Randal Blythe sind immer wieder beeindruckend und wenn man die Entwicklung jener über die Jahre verfolgt, dann hört man speziell in diesem Album wie er seinen Vocalstyle gemeistert hat.

Die Lows sind richtig brachial und die schnellen Wechsel zwischen Low und High sind präziser als je zuvor. „Gears“ bringt textlich eine Kritik an der Art wie die Wirtschaft uns für ihre Zwecke instrumentalisiert. „Reality Bath“ startet danach mit einem eher interessant ruhigem Intro und beginnt dann immer mehr zu marschieren, bis der Refrain losbricht und uns „The new abnormal“ vorstellt. „New Colossal Hate“ dürfte sich inhaltlich schon vom Titel her erklären und hier liefern Mark Morton und Willie Adler wie gewohnt ab. Die Riffs sind schön verschnörlselt, wenn nicht gerade eine heftige Rhythmuspassage dahin prescht und Randys „Colossal Pain arises“-Scream ist ein perfektes Beispiel für die vorhin genannten Wechsel zwischen High und Low.

Mitunter ist in diesem Song eine Passage mit Samplern und einer Sirene enthalten, welche die Spannung nochmals auf die Spitze treibt. Die weiteren 5 Tracks zeigen sich in ziemlich ähnlicher Manier und sind somit als wirklich empfehlenswert harte Bretter zu bezeichnen!

FAZIT: Ich war schon sehr enttäuscht als sich die Band von Chris Adler getrennt hat, da er für noch immer neben Portnoy und Bozzio einer der weltbesten Drummer ist, doch deswegen darf ich dem neuen Drummer nicht zu hart ins Gericht nehmen. Die Tracks klingen nach Lamb of God, die Text bringen einen zum Nachdenken und die Rhythmen sind tight und brachial. Ich war dem Album gegenüber doch sehr skeptisch eingestellt, doch schlussendlich hat mich die Truppe wieder auf voller Linie erwischt! Im Großen und Ganzen war mir das Album dann doch um einen kleinen Tacken zu monoton, was möglicherweise an dem noch herauszuholenden Potential hinsichtlich des Drummer geschuldet ist. Insgesamt gibt es somit 9 von 10 Punkte für Lamb.

 
Bewertung:

GENRE: Metal

TRACKLIST:

1.Memento Mori
2.Checkmate
3.Gears
4.Reality Bath
5.New Colossal Hate
6.Ressurection Man
7.Poison Dream
8.Routes
9.Bloodshot Eyes
10.On the hook

VÖ: 19.06.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Warner Music
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: Lamb of God - Memento Mori