GILL LANDRY: "Skeleton at the banquet"
Zwischen Gothic-Metal, Alternative/ Indie-Rock und den Synthie-Pop Alben, welche am 24.01.2020 veröffentlicht werden, hat sich schließlich doch auch eine Scheibe aus der Country bzw. amerikanischen Singer-Songwriter Richtung eingeschlichen. Gilbert John Landry, welcher mir bei der Ankunft seines neuen Album "Skeleton at the banquet" genau gar nichts sagte, präsentiert nun eben Selbiges.
Dies Album ist das 5 in der Reihe des mittlerweile gut etablierten Solo-Künstler, welcher ursprünglich als Busker begonnen hatte. Für alle denen dieser Begriff fremd ist, es handelt sich um die netten Straßenmusiker, welche zwar nicht immer, aber hier und da einen steilen Aufstieg durchmachen. Vielleicht ist einigen noch der Aufstieg von Passenger im Gedächtnis. Ähnlich hat sich Herr Landry hinauf gearbeitet und das Schöne an solchen Musikern ist, dass sie meist 100% authentisch ihre Themen über Musik kommunizieren, bzw. die ursprünglichen Gründe, aus denen sie sich zum Musizieren entschieden haben durchgehend weitertragen.
Diesmal hat Landry eine spezielle Message: "Dieses Album ist eine Serie von Reflexionen und Gedanken über die kollektive Halluzination die Amerika ist." Somit sei das thematische Setting der Lyrics einmal geklärt. Das dies schon eine etwas starke Ansage, doch das rebellische Element das damit mitschwingt gefällt mir außerordentlich gut. Zur Produktion der Tracks zog der Musiker echte Legenden des Genres hinzu. Gill und Seth Ford-Young haben mit Tom Waits und Edward Sharpe produziert und wenn man Landrys Stil kennengelernt hat weiß man, dass diese Wahl die absolut Richtige war.
Da Gitarre, Vocals und Harmonica nicht genug sind, haben sich Seth Ford-Young am Bass, Josh Collazo an den Drums, Stewart Cole an der Trompete und Odessa Jorgensen an der Violine eingefunden. Das Gesamtbild klingt wirklich beeindruckend und der Sound ist wie zu vermuten war erste Sahne. Die Stimme von Landry erinnert stark an Cash und lässt Rauchiges in Waits-Art eher missen.
FAZIT: Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht von dem wirklich abwechslungsreichen Sound, der mir da entgegen gekommen ist. Ich habe mir versucht Landrys Part alleinstehend vorzustellen, doch sind die Kompositionen in einem derartigen Flow, dass dies schwer möglich ist. Da ich normalerweise Country wirklich kritisch gegenüber stehe, bin ich gebiased an die Sache herangegangen, musste jenes Bias dann aber schnell ablegen, da mir die Scheibe, der Background und die Message, sehr gut gefallen. Somit gibt es insg. 8 von 10 Punkte für Mr. Landry.
--> Musikvideo: Gill Landry - I Love You Too
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