JOHN LEGEND: „Bigger Love“
Multitalente ziehen mich einfach magisch an, denn meist sind die Veröffentlichung dieser Künstler wirklich legendär. Das erste Mal, dass mir der folgend zu besprechende Musiker untergekommen ist, war bei seiner absolut genialen Performance als Jesus Christus in der 2018er Aufführung von Jesus Christ Superstar Live in Concert, wo er sogar selbst als Executive Producer die Strippen zog. Die Rede ist von John Legend, welcher mit voriger Produktion wunderbar gezeigt hat, dass er sowohl auf der Leinwand, sowie in der Musik, Einiges zu bieten hat.
Nun hat das Multitalent am 19.06.2020 sein mittlerweile 6. Studioalbum namens „Bigger Love“ veröffentlicht und die 16 Songs beinhalten die ein oder andere Überraschung. Mit „Ooh Laa“ wird sehr entspannt und leichtfüßig gestartet, während man am Anfang von „Actions“ nur so darauf wartet, dass sich Snoop Dog zu Wort meldet. „One Life“ versetzt einen fast wieder in die 70er Funk-Zeit zurück und geht mit seinem entspanntem, aber doch groovigem Rhythmus, ganz schön in Ohr. Generell ist Legends unglaublich geschmeidige Stimme so gut wie immer ein Highlight.
In „Wild“ wird es gefühlt etwas ruhiger, doch gerade hier wird die Ruhe genutzt um der Gitarre genug Raum zu geben. Dies ist insofern wichtig, da es sich bei dem Track um eine Kooperation mit Gary Clark Jr. handelt und mit Legend hier einen wirklich gelungenen Track auf die Füße gestellt hat. Legend hat nicht nur bei diesem Song weitere Musiker hinzugezogen, sondern eben so in „U Move, I Move“, „Don`t Walk Away“, „Remember Us“ und „I`m Ready“. Die zu hörenden Kollegen sind hier Sängerin Jhenè Aiko, Koffee, Rapsody und Camper. „U Move, I Move“ ist ein wirklich berührendes Duett, während „Don`t Walk Away“ sich eher als Hip-Hop-Track zeigt. „Remember Us“ bringt richtig feinen R`n`B mit orchestralen Untermalungen und „I`m Ready“ verwirrt zwar zu Beginn mit einem etwas diffusen Intro, zeigt sich dann aber als eine doch sehr zarte Nummer mit viel Kopfstimmen-Arbeit.
Abgeschlossen wird das Album mit dem Song „Never Break“, welcher sich als sehr emotionales, aber vor allem hoffnungsvolles, Stück zeigt.
FAZIT: Ich bin selten von Solo-Künstlern des Mainstreams wirklich beeindruckt und eigentlich ein Radio-Meider, da ich ja so oder so die Alben auf den Tisch bekomme, aber Legend ist definitiv eine Ausnahme für mich. Ich habe alle Tracks wirklich mit Genuss gehört und war überaus erfreut, dass er sich nicht davor scheut etwas zu experimentieren. Fakt ist, dass der Herr wirklich feinen R&B und Soul liefert und meiner Meinung nach sollte davon wesentlich mehr im Radio gespielt werden. Somit gibt es von mir für sein 6. Album satte 9 von 10 Punkten !
--> Musikvideo: John Legend - U Move, I Move
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