THE LEVELLERS: "We The Collective"
‚We The Collective‘ heißt das neue Album der 1988 in Brighton gegründeten englischen Band The Levellers, das am 09.03.2018 veröffentlicht wird. Der Bandname bezieht sich auf die radikale englische Demokratiebewegung der Levellers aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Band verbindet Elemente aus Punk und Rock mit traditionellem Folk und keltischer Musik. 1990 veröffentlichte die Band ihr Debutalbum, betitelt ‚A Weapon Called The World‘. Dem folgte gleich im nächsten Jahr das zweite Album ‚Levelling The Land‘. 1992 nahm die Band an mehreren erfolgreichen Touren teil, so etwa ihr Debütauftritt auf einer der Hauptbühnen des ‚Glastonbury Festivals‘. ‚We The Collective‘ ist das nunmehr 17 Album der erfolgreichen, langlebigen britischen Band. 2017 tourten ‚The Levellers‘ durch das vereinigte Königreich, um den 25. Jahrestag des Erscheinens von ‚Levelling The Land‘ zu feiern. Die Band besteht zurzeit aus Jeremy Cunningham am Bass, Charlie Heather an den Percussions, Mark Chadwick an Gesang und Gitarre, Matt Savage am Keyboard und den Backing Vocals, Jonathan Mark Sevink an Geige und Sequenzer, sowie Simon Friend an Gesang, Gitarre, Mandoline, Banjo und Harmonika.
Mit den neuen Album feiern ‚The Levellers‘ ihr dreißigjähriges Bestehen; das Album ist eine Zusammenstellung akustischer Versionen einiger ihrer erfolgreichsten Singels – beinhaltet aber auch die zwei brandneuen Nummern ‚Shame‘ und ‚Drug Bust McGee‘. Die erste Nummer des Albums ‚Exodus‘ beginnt mit nahezu klassischen Klängen, opulent und ergreifend; vor allem der Klang der Geige sorgt für ein aufpeitschendes Ambiente, das dem Hörer bis ins Innerste geht; der Gesang erinnert irgendwie an Freddy Mercury. Der Text stellt gewissermaßen die Band und ihr Anliegen vor. ‚Liberty Song‘ hat tatsächlich etwas von einem alten Rebellenlied, erinnert dezent an Leonard Cohens ‚The Partisan‘ und ist textlich ein Aufruf zur Auflehnung und Unangepasstheit. ‚Subvert‘ heißt die vierte Nummer des Albums; sie ist aufregend, mit folkloristischen Klängen und doch modern, antreibend, herausfordernd, mit sozialkritischem, durchdachtem Text und faszinierender episch-punkiger Grundstimmung. ‚Elation‘ heißt die sechste Nummer des Albums, sie ist ruhig, wehmütig, getragen, klingt fantasievoll und dennoch erdnah, realistisch; der männlich raue Gesang erinnert ein klein wenig an die ‚Dropkick Murphys‘ und wird auf treffliche Art von einem weiblichen Chor unterstützt.
‚The Shame‘ heißt die achte Nummer des Albums, sie ist überraschend minimalistisch für diese Band, die doch ansonsten gerne mit dichten Klangwänden daherkommt; doch gerade dadurch wirkt dieser Song besonders ergreifend und authentisch. Die Lyriks beschäftigen sich neuerlich mit Freiheit und Unfreiheit, mit den Zwängen unserer Gesellschaft, den Fehlern unseres Wirtschaftssystems und den Irrungen der menschlichen Geschichte. ‚Drugs Bust McGee‘ klingt herzerwärmend, ein wenig nach ‚Big Country‘, ergreifend und auch lieblich. Die letzte Nummer ‚One Way‘ klingt handfest, erdig, mit gutem Grundrhythmus und einnehmendem Gesang.
FAZIT: Ein hervorragendes Album, das einen trefflichen Eindruck vom herausragenden Schaffen dieser Band gibt; zuweilen klassisch komplexe Klänge, manchmal eingängig schlichte Folklore mit dezenten Punkeinschlägen, immer jedoch ein ebenso dichtes wie überzeugendes und fesselndes Erlebnis für den Hörer. Dazu kommen perfekt auf das jeweilige Arrangement der Musik abgestimmter Gesang und intelligente, offene Texte, voller klarer, humanistischer Aussagen und unerschrockenen Ansagen. Ungeachtet aller Versuche, auch etwas Nachteiliges an diesem Album zu finden um nicht übertreiben begeistert zu wirken, komme ich nicht umhin mein diesbezügliches Scheitern einzugestehen und aus vollem Herzen 10 von 10 möglichen Punkten zu vergeben. |
|
|