Vergeltung

Antje

Von Karin Smirnoff nach Stieg Larsson

Erscheinungstermin: 06. November 2024 in deutscher Sprache
Genre: Kriminalroman
Einband: Gebundenes Buch
Seitenzahl: 432 Seiten
ISBN: 978-3-453274525

Verlag: Penguin Verlag

Der achte Band der international erfolgreichen Millennium-Reihe.

Bewertung: 5 von 10
Inhalt/ Klappentext:

Langsam kehrt die Sonne in den Norden Schwedens zurück, doch die Lage in der kleinen Stadt Gasskas ist düster: Die Bodenschätze der Region werden ohne Rücksicht auf Land und Leute ausgebeutet. Eine Gruppe von Aktivisten, denen sich auch Lisbeth Salanders Nichte Svala anschließt, will verhindern, dass der stillgelegte Tagebau zu neuem Leben erweckt wird. Doch für ihre Vision eines Bergbauimperiums scheuen gnadenlose Unternehmer auch vor Mord nicht zurück. Während Mikael Blomkvist einen neuen Job bei der Gasskaser Zeitung antritt, sucht Lisbeth mit seiner Hilfe nach ihrem verschwundenen Freund, dem Hacker Plague. Als die Fäden zusammenlaufen, erkennt Salander, dass jemand es eigentlich auf sie und Svala abgesehen hat. Und rüstet zum Kampf gegen alte und neue Gegner.

Rezension:

Lisbeth Salanders Nichte Svala kommt weiterhin nicht gut im Alltag auf der Rentierfarm der Familie zurecht, als Samin kann sie gut mit den Rentieren umgehen. Sie ist ebenso wie ihre Tante Lisbeth gegen Großkonzerne, die die einzigartige Natur um Gasskas zerstören und vergiften, die Einwohner ausbluten, krank durch Chemikalien zurücklassen. Svala schließt sich einer Aktivistengruppe an, die sich gegen die Wiederbelebung des alten Tagebaus in Gasskas stark macht, da es für die Umwelt verheerende Auswirkungen hätte.

Auch Lisbeths alte Feinde, die Mörder ihrer Schwester, verfolgen Svala, das Mädchen mit einzigartigen Fähigkeiten.Lisbeth und Mikael Blomkvist spielen diesmal eher Statistenrandfiguren, mehr in Selbstmitleid, Zweifeln und After-Midlife-Krisen verortet. Svala ist Smirnoffs Hauptfigur, eine wahre Einzelgängerin, die sich im Kampf für ihre Stadt und ihre Bewohner dem falschen Umweltmessias anschließt.

Fazit:

Die Autorin schreibt dieses Mal in sehr, esoterisch angelegter Wortwahl. Nebulös, teils zerrissene und nicht logisch aufeinanderfolgende Handlungsstränge. Dort zwei Sätze zu Svala, da zwei Sätze zu Mikaels Seelenstriptease und fix noch anderthalb Sätze zu Lisbeths Liebespein.

Ein Absatz über die beiden früheren Hauptprotagonisten bringt für mich dann das Fass zu überlaufen – nöö, Frau Smirnoff, der Buchtitel muss lauten „Zerrissen“, und zwar voll.

Mit der Millenium-Trilogie hat dieser Band rein gar nichts mehr gemein, der Vorgängerband von Karin Smirnoff war noch wesentlich flüssiger und spannender. Man konnte sich auch als Larsson- oder Lagercrantz-Fan darauf „einlesen“. Auch kann die junge Hauptprotagonistin Svala die Rollen von Salander und Blomquist nicht wirklich über einen ganzen Nordic Noir Thriller füllen.

Das Buchcover ist wie immer wunderbar gestaltet, wilde Raubtieraugen auf dunklem Hintergrund scheinen uns zu fixieren, das können nur Liesbeths Augen sein. Irritierend ist nur der Satz unter dem Raubkatzenkopf: „Liesbeth Salander ist zurück“.

Nein, leider nicht.

Autorin:

Karin Smirnoff, geboren 1964 in Umeå, ist durch ihre Romane um die Figur Jana Kippo eine der bekanntesten Autorinnen Schwedens. Ihr Debüt „Mein Bruder“ war für den bedeutenden August-Preis nominiert. Zuvor hat sie u.a. als Journalistin, Altenpflegerin und Karatelehrerin gearbeitet. Bereits der Auftakt zur ihrer neuen Millennium-Trilogie, die die Erfolgsreihe von Stieg Larsson fortsetzt, war in Schweden ein Nr.-1-Bestseller. Allein in Deutschland haben sich die Romane um Blomkvist und Salander 10 Millionen Mal verkauft. Smirnoff und Larsson stammen aus derselben Region in Nordschweden.

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