VORCHECKING: Frische und unabhängige CD-Kritiken

LORD OF THE LOST: „Till Death Us Do Part“

Werden wir wieder etwas härter! Eine in Hamburg sicherlich nicht mehr unbekannte Band ist Lord of the Lost. Die düsteren Goth-Gesichter unter der Leitung des Sängers Chris Harms, hat am 09.08.2019 eine Scheibe gedroppt, die einigen etwas das Unterkiefer herunterhängen lassen wird. „Till Death Us Do Part“ nennt sich das schöne Stück und es handelt sich zu Abwechslung einmal nicht um neues Material. Sozusagen zum 10. Geburtstag hat die Truppe eine Zusammenstellung von insgesamt 69 Tracks rausgehauen, welche jeden Fan der Band das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen sollte. Wir sind ja gewohnt, dass auf eine Best of Scheibe meist einfach die Chart-Hits geklatscht werden und zum richtigen Zeitpunkt wird das Teil dann veröffentlicht. Nicht so bei Lord of the Lost.

Die momentane Besetzung, bestehend aus Chris „The Lord“ Harms (Vocals, Guitar, Cello), Class Grenayde (Bass), Gared Dirge (Piano, Synthesizer, Percussion), Pi Stoffers (Guitar) und Niklas Kahl (Drums), hat sich dazu entschieden es eben nicht so wie alle Anderen zu machen und gleich einmal 4 CD`s veröffentlicht. CD 1 liefert im Grunde das was jedes Best-Of liefert, nämlich das Beste aus den letzten Jahren. Die restlichen CD`s bringen dann schon etwas brisanteres Material. Auf der zweiten CD finden sich sozusagen B-Seiten Tracks, welchen hier nochmal extra Aufmerksamkeit geschenkt wurde und meines Erachtens ist diese CD wesentlich interessanter als Scheibe 1, doch es geht noch besser. Auf CD 3 wird einmal remixt was das Zeug hält. Hier haben Lord of the Lost einige Kollegen an ihr Material gelassen und jene haben sich wirklich an den Tracks ausgelassen. Mit diesen 3 „Blickpunkten“ war ich schon vollkommen zufrieden, da alles geliefert wurde, was ich mir unter einem guten Best-Of vorstelle, doch die Band legt sogar nochmal eine Schippe nach.

Auf CD 4 erwarten einen dann unveröffentlichte Demotapes und Rohmaterial, was mich speziell als Musiker interessiert hat. Es ist wirklich nett einen Einblick in das frühe Schaffen der Band zu bekommen und zu sehen, das jeder irgendwo einmal klein anfangen muss.

FAZIT: Der Gothic-Metal von Lord of the Lost ist etwas, was sich nur hier und da in meiner Playlist wiederfindet, doch mit diesem riesigen Release haben es die Herren wiedereinmal geschafft mich zu reizen. Es ist schon eine ganz schöne Reise gewesen, welche ich beim durchackern dieses Albums hinter mich gebracht habe. Da jene mir dann im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat, gibt es nur eine mögliche Wertung für „Til Death Us Do Part“: Satte 10 von 10 Punkten. Ein großes Dankeschön an die Band für solch einen tiefen Einblick in das, was sie über die Jahre so erschaffen haben!

 
Bewertung:

GENRE: Gothic Metal

TRACKLIST:

Auf Grund der 69 Tracks wird hier auf eine konkrete Aufzählung verzichtet. 

VÖ: 09.08.19
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Out of  Line
Vertrieb: Rough Trade
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: LORD OF THE LOST - Morgana