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MAERZFELD: „Alles anders“

Neue Deutsche Härte ist ein Genre, welches sich immer wieder in „neuer Härte“ zeigt. Deutsche Texte, stampfender Beat, solide Gitarrenriffs, teils emotionale ruhige Passagen und elektronische Elemente. So simpel könnte man die „Genre-Formel“ zusammenfassen, doch dann gibt es immer wieder Bands, welche beweisen, dass es doch nicht so simpel ist.

Eine dieser Bands ist Maerzfeld, welche sich ursprünglich 2004 in Forchheim formiert hat. Nach dem 2019 veröffentlichten Album „Zorn“ ging es am 24.02.2023 mit „Alles Anders“ weiter und letztgenannte Scheibe soll nun Thema sein. Das nun 5. Album der Band enthält satte 11 Titel, bzw. 40 Minuten feinsten deutschen Metal.

Begonnen wird mit einem relativ für NDH typischen Intro in „Alles Anders“. Textlich steht hier das Thema Veränderung mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen im Mittelpunkt. In „Wach auf“ liefern die Gitarren etwas mächtiger ab als zuvor, wenn auch der Großteil des Songs wesentlich ruhiger ist als der Vorgänger. Etwas anzüglicher wird es dann mit dem Song „Bakkushan“. Der Titel setzt sich mit dem japanischen Begriff „Bakkushan“, welcher benutzt wird um eine Frau zu beschreiben, welche nur von der Hinterseite betrachtet ästhetisch ansprechend ist. Etwas Provokation muss natürlich in so einem Album verbaut sein.

Mit „Ich bin der Tod“ und „100 auf 0“ wird das Thema der Vergänglichkeit bearbeitet, bis mit „Ich steige auf“ wieder hoffnungsvollere Töne angeschlagen werden. Kaum ist die Hoffnung aufgekommen wird sie mit „Keinen Sinn“ und „Schönen Weltuntergang“ mit dystopischen Ansichten verscheucht. In „Hübschler:in“ weiß man kurzzeitig nicht ob hier nicht Till Lindemann höchstpersönlich singt, was aber kein Wunder ist, da Sänger Heli ja auch mit Stahlzeit als einer der besten Rammstein-Cover-Musiker unterwegs ist.

Im Anschluss wird mit „Plötzlich tut es weh“ nocheinmal melancholisch abgeliefert, bis dann „Lange nicht“ das Album etwas nostalgisch abschließt.

Fazit: Maerzfeld ist ein Paradebeispiel für gute Neue Deutsche Härte. Die Härte wird nicht nur durch das instrumental Vorgebrachte gespiegelt, sondern auch in den Texten und so bekommt sie sozusagen volle Schlagkraft. Die Texte sind wirklich gelungen und auch die Songplatzierung am Album selbst, hält der „Flow“ sehr gut. Wie in der Einleitung erwähnt, gefällt es mir sehr, dass die Band nicht nur die klassischen NDH Elemente bedient, sondern auch hier und da etwas härter wird. Das Album ist wirklich gut ausgewogen, liefert ernste Themen, bringt aber durchaus auch zum Schmunzeln. Somit vergebe ich satte 9 von 10 Punkten für „Alles Anders“ und freue mich schon auf weiteres Material von Maerzfeld!

--> Musikvideo: MAERZFELD - Plötzlich tut es weh

 
Bewertung:

GENRE: Neue deutsche Härte

TRACKLIST:

1. Alles Anders
2. Wach Auf
3. Bakkushan
4. Ich bin der Tod
5. 100 auf 0
6. Ich steige auf
7. Keinen Sinn
8. Schönen Weltuntergang
9. Hübschler:in
10. Plötzlich tut es weh
11. Lange nicht

VÖ: 24.02.23
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Metalville Records
Vertrieb: Rough Trade
Auf Tour im Norden: -

  Rezensent: Gregor