MANDO DIAO: „Boblikovs Magical World“
Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, an welchem ich auf einem Festival durch die Gegend schlurfte und plötzlich aus der Ferne einen netten Beat und die Worte „I wanna dance with somebody“ hörte. Interessiert näherte ich mich der Bühne und wurde Zeuge eines absolut feinen Konzertes von Mando Diao. Seither sind einige Jahre vergangen und einige Alben der Band an mir vorübergegangen, doch vor Kurzem schlug die Truppe mit ihrer neusten Scheibe bei mir auf.
Das nun schon 11. Studioalbum der Band wurde am 28.04.2023 veröffentlicht und trägt den Namen „Boblikovs Magical World“. Schon beim Anblick des Albumcovers war mir klar, dass dieses Album etwas „freaky“ wird, doch wie „freaky“ es nun wirklich geworden ist werden ich jetzt kurz ausführen. Begonnen wird mit „Wake up“ und hier wird man noch recht zärtlich wachgerüttelt. Der Opener bringt eine etwas verträumte Melodie und ruhige Drums. Mit „Frustration“ wird es dann schon etwas „zappeliger“ und rockiger. Zur Abwechslung bekommt an keine süß gesungenen Vocals serviert, sondern eher eine Mischung aus tiefen verzerrten Sprechgesang und klassisch rockigem Gesang. „Stop the Train“ folgt mit einem dezenten Blues-Einschlag und sehr eigenwilliger Perkussion, welche dem Song etwas Getriebenes geben.
Nach dem etwas ungewöhnlichen Song wird mit „Get It On“ richtig rockig Gas gegeben und der altbekannte Mando Diao Sound kommt zum Vorschein. Jener bleibt aber nicht lange aufrecht, denn „More More More“ schlägt darauf eine absolut andere Richtung ein. Hier bekommt man einen zuckersüßen Vers präsentiert, welcher dann massiv vom Refrain zerschlagen wird. Ein wirklich experimenteller Song, welcher schlussendlich durch den Intensitätswechsel gewaltig wirkt. „Primal Call“ zeigt sich nicht minder experimentell, bis „Fire in the Hall“ wieder für die Band typischere Klänge anschlägt. Mit „Animal“ geht es nochmal kurz in die Gefielde des Blues-Rocks, bevor „Rabadom Ching“ absolut entschleunigt und die Geschichte von eben Rabadom Ching dargelegt wird. Abgeschlossen wird das Album mit der ruhigen Nummer „Loner“, welche den Hörer in einem verträumten Zustand zurücklässt.
Fazit: Ich bin von „Boblikovs Magical World“ wirklich beeindruckt! Die Songs machen dem Albumtitel alle Ehre, denn die aus der Kombination der Tracks entstehende „magische Welt“ sucht Ihresgleichen. Bei Bands, welche erfolgreich im „Pop-Mainstream“ sind, kritisiere ich sehr oft, dass eine gewisse Experimentierfreudigkeit fehlt und die produzierte Musik mit der Zeit monoton wird. Mando Diao haben mit diesem Album ein für mich perfektes Beispiel geliefert, wie man experimentieren und auch seinem Sound treu bleiben kann. Daher vergebe ich hier satte 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Mando Diao - Get It On |