MELOTRON: “Für Alle”
Kommen wir wieder zurück nach Deutschland. Dort gibt es nämlich schon seit 1996 sehr interessante elektronische Klänge zu vernehmen. Anhänger der Industrial-Wave-Goth-Szene werden wissen wen ich meine, wenn sie hören das die erste Single der Band „Dein Meister“ hieß. Die ehemaligen The Vermin Mitglieder Edgar Latnow, Kay Hildebrandt und Andy Krueger gründeten die Band und 1998 releasten die vorhin erwähnte Single. Nach 20 Jahren gibt es nun seit 29.06.2018 das achte Album namens „Für Alle“ von Meletron und das natürlich für Alle. Über die Jahre haben die Herren schon einige Festivalbühnen unsicher gemacht und einer ihrer Songs fand sich sogar in der legendären Saturday Night Live Show als Soundtrack wieder.
Vier Jahre sind vergangen nach dem das letzte Album „Werkschau“ veröffentlicht wurde und anscheinend haben die Musiker in dieser Zeit so einiges an Ideen gesammelt. Dies zeigt sich in den neuen Tracks eindeutig. Mit dem Opener „Willkommen“ wird der Startschuss für das Industrial-Fest gegeben. Die Stimme erinnert etwas an den frühen Till Lindemann oder auch Alexx von meinen geliebten Eisbrechern, doch dies ist nicht unbedingt ungewöhlich. Unter den Krupps, Kraftwerk, VNV-Nation, Feindflug und vielen weiteren Industrial-Bands ist diese Art des Gesangs nichts Neues. Das Willkommen mich an Eisbrecher erinnert rührt daher, dass „Willkommen im Nichts“ eine meiner absoluten Lieblingsnummern ist und mich die Ausprache des Willkommen von Melotron ernorm daran erinnert. Aber genug von den Kleinigkeiten.
Textlich dreht sich das Album um die Position des Menschen in der Gesellschaft, in seinem eigenen Denken, in der Welt. Mit Titeln wie „Hätte wenn und aber“, „Wo ist dein Problem“, „Junkie“ und ähnlichem, kann man sich darauf einstellen, das diese Scheibe nicht gerade etwas zum Party machen ist. Musikalisch gesehen dreht sich das Album um atmosphärische Klänge kombiniert mit einem pulsierenden Bass und einem energiegeladenen Drumbeat, welcher in Industrialhörer-Öhrchen definitv zum Tanzen anregt. Nummer 8, namens „Sleep Well“ ist der einzige Track welcher in Englisch vorgetragen wird. Dieser Track, sowie „Hätte, wenn und aber“, haben mit Abstand die meiste Energie unter den 11 Songs und ich könnte mir vorstellen, dass jene schon eher in einer Party-Playlist zu finden sind.
FAZIT: Ich bin zwar schon ca. 4 Jahre aus der Industrialszene draußen, doch freue ich mich immer wieder über Nachschub auf diesem Sektor. Melotron ist fester Bestandteil dieser Szene und ihre Musik spricht für sich selbst. Gute Beats, feine Vocals, doch leider manchmal etwas sehr getragene Melodien und zu ruhige Rhythmik, für meinen Geschmack. Daher gibt es von mir 8 von 10 Punkten. |
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