MILKY CHANCE: „Mind the Moon“
Ich weiß, dass Milky Chance über die Jahre enorm in die Höhe geschossen sind, doch ich kenne die
drei Herren noch aus Zeiten, als sie zum ersten Mal das Frequency Festival in Österreich gespielt haben und daher kenne ich auch irgendwo die Veränderung die mit der Zeit so kam. Seit 2012 produzieren Clemens Rehbein (Vocals, Guitar), Philipp Dausch (Drums, Vocals) und Antonio Greger (Guitar, Bass) ihre Mischung aus Folk, Pop und alternativer Musik und am 15.11.2019 wurde das nun 3. Studioalbum namens „Mind the Moon“ veröffentlicht, welches sich schon halbwegs in den Charts einfindet.
Die aus Kassel stammenden Steilstarter wurden auf Grund ihrer brillanten Pop-Musik für einige Awards nominiert und gewannen auch einige, doch ob das bei diesem der Fall sein wird? Diese Annahme liegt etwas an der Wirkung der Tracks, welche etwas unmotivert dahin klopfen. Mir ist klar, dass es sich um Off.Beat Musik handelt, aber selbst dafür ist die Rhythmik etwas mau. Der Einstieg weckte noch etwas Interesse in mir, doch schon bei „Rush“, welcher nebenbei ein Kooperationstrack mit Témé Tan ist, war für mich etwas die Luft raus. Ab „Eden`s House“ geht es dann wieder etwas aufwärts, doch „Right from here“ könnte auch als „Abhier geht’s wieder halbwegs gewohnt weiter“ verstanden werden. Eigentlich klingt das alles nicht unbedingt gut, doch abgesehen von erwähntem ist es ja auch eine gewisse Arbeit 12 Tracks zu komponieren und einzuspielen, daher möchte ich hier nicht einfach das Album als „mau“ und „unmotiviert“ stehen lassen.
Die Texte sind sehr gut gelungen und die generelle Mischung aus etwas 80er lastigen Elementen und Afro-Pop, Reaggae mit dementsprechenden Bass, hat einen ganz eigenen Charme. „Daydreaming“, ein Kooperationstrack mit Tash Sultana aus Australien, ist mitunter so ein Track, der vorhin erwähntes gut darlegt. „Eden`s House“ ist irgendwie der Hit auf dem Album und wirkt auf mich wie ein Ausnahmetrack auf diesem.
FAZIT: Irgendwie fühle ich bei dem Album zerrissen. Einerseits kann ich mir die Band nicht länger als 10 Minuten anhören, andererseits gefallen mir die ausgewählten 10 Minuten dann doch recht gut. In so einem Fall gibt es als schon einmal mindestens 5 Punkte, da ich 50% pro und 50% kontra Album bin. Da ich aber als Musiker die Arbeit hinter solch einer Produktion kenne gibt es dann doch noch 2 Punkte drauf. Somit bedanke ich mich bei Milky Chance für ein für mich etwas verwirrendes Album, welches 7 von 10 Punkten verdient hat.
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