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MOTHER OF MILLIONS: „Artifacts“

Progressiv ist doch grundsätzlich etwas Gutes. Wenn sich nun Bands das Ziel setzten progressiv zu arbeiten, dann kann ich dies nur begrüßen. Eine dieser Bands nennt sich Mother of Millions und besteht aus George Prokopiou (Vocals), Kostas Konstantinidis (Guitar), Panos Priftis (Bass), Mais Tsamkosoglou (Keyboard) und George Boukaouris (Percussion). Die aus Athen stammende Band hat am 22.03.2019 ihr nun schon drittes Studioalbum namens „Artifacts“ released und daher wurde es Zeit, dass ich auch einmal ein solches zu Ohren bekam. Als großer Fan von Tool, Dream Theater, Opeth und vor allem Animals as Leaders, wobei mir die meisten Progressive-Bands eigentlich verdammt gut gefallen, wurde ich natürlich neugierig, als ich von einer griechischen Band aus diesem Genre hörte, welche sich nach einer sehr interessanten Pflanze benannt haben.

Die „Mother of Millions“ ist eine parasitäre Pflanze, welche sich so gut wie unendlich reproduziert und eben als Parasit Lebewesen befallen, sowie über jene übertragen werden kann. Klingt ja schon mal schön düster. Das neue Album liefert vom Feeling her eine Art Melancholie vermischt mit ein klein wenig Unbehagen, was sich für mich schön in Gedanken mit dem Hintergrund des Bandnamens vereinen lässt. Einerseits das melancholische Streben nach dem Unendlichen, andererseits das Unbehagen durch die parasitären Nebenwirkungen. Instrumental handelt es sich bei der Scheibe um wirklich Tool ähnlichem ruhigerem Rock, welcher aber auch immer wieder ein paar dezente Metal-Elemente miteinbindet und somit dann doch wieder etwas einheizt.

Die sieben Tracks ziehen einen durch ihre ruhige aber doch intensive Natur in ihren Bann und die klaren Vocals haben mit ihrem Hall auch eine ganz eigene Wirkung. Zu den Songs „Amber“, „Soma“, „Nema“ und „Rite“ gibt es jeweils ein wirklich eindrucksvolles Video. Mein persönlicher Favourite ist der instrumental Track „Nema“ in dessen Video man den Pianisten Mais Tsamkosoglou voll in seinem Element sieht und hört.

FAZIT: Mother of Millions hatte ich bisher noch nicht auf dem Radar, doch dieses Album hat mich davon überzeugt, dass ich mir schleunigst die Vorgänger-Alben organisieren sollte. Die griechische Band liefert wirklich vom Feinsten, wenn auch für meine Verhältnisse etwas zu ruhig um als Metal bezeichnet zu werden. Bei Progressive-Metal bevorzuge ich entweder extrem ausgefeilte technische instrumentale Spielereien ohne Vocals, siehe Animals as Leaders, oder langsam aber doch rhythmisch anspruchsvolle Tracks mit starken Clean-Vocals, welche hier und da auch in „Distorted-Vocals“ switchen. Mother of Millions finden sich in diesem Spektrum eher nahe am Letztgenanntem, wobei die Vocals „clean“ bleiben. Dies lässt mich etwas missen, doch ansonsten ist an dem Album wirklich nichts auszusetzen. Ein sehr solides und nachdenklich machendes Album, welches mit seinen Soundlandschaften zu beeindrucken weiß. Insgesamt gibt es somit für Artifacts 8 von 10 Punkten.

 
Bewertung:

GENRE: Progressive Rock/ Metal

TRACKLIST:

1. Amber
2. Rite
3. Soma
4. Cinder
5. Nema
6. Anchor
7. Artefact

VÖ: 22.03.2019
Format: CD / Digital
Label: ViciSolum Productions
Vertrieb: Sound Pollution
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: https://www.youtube.com/watch?v=Sma0EXV_m2I