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MONOMYTH: "Orbis Quadrantis"

Wenn ich Musik aus Holland höre handelt es sich meist um eher brachialen Death Metal, der einem so richtig die Rübe wegbläst. Diesmal geht es aber musikalisch in eine etwas andere Richtung. Monomyth nennt sich ein Quintett welches aus Selwyn Slop, Sanders Evers, Peter van der Meer, Boudwijn Bonebakker und Tjerk Stoop besteht, das sich einer wirklich interessanten Mischung  verschrieben hat. Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als Dutch-Stoner/Kraut/Drone und ich finde diese Beschreibung schon sehr interessant, sowie eigentlich zutreffend.

Mit „Orbis Quadrantis“ hat die Band nun am 13.09.2019 ihr neues und somit 4. Album veröffentlicht und sie hat sich damit eher knapp gehalten, da jenes nur 4 Tracks enthält, dachte ich zumindest. Als ich mich an den Opener „Aquilo“ rannmachte wurde mir klar, dass hier jemand einen auf Tool macht, wenn es um Länge der Songs geht. Jedenfalls ist der Opener satte 12 Minuten lang und  auch dementsprechend ausgiebig, wenn es um psychodelischen Genuss geht. Mit mystischem Gerausche und brechenden Wellen beginnt die Reise durch die atmosphärische Welt von Monomyth. „Aquilo“ könnte man als verdammt lang aufbauendes Klanggewirr bezeichnen, welches einen in seinen Bann zieht, weil man gespannt ist was die Klimax bringt.

Jene zeigt sich in den letzten Minuten als sehr intensiv und endet mit einem beeindruckend emotionalen Gitarrensolo. „Eurus“ startet dann mit Bass und Gitarre, bis sich kurz darauf die Drum mit schon etwas schnelleren Beat meldet. Man könnte sagen die Nummer ist eine Mischung aus Rolling Stones und ruhigen Black Sabbath, also sehr beruhigend, doch mit einem gewissen Drive. „Auster“ verwundert einen dann mit einem Synthesizer-Intro, welches sehr nach 90er-Jahre klingt und mit funkiger Gitarre verfeinert wird. „Favonius“ ist der letzte Track und beginnt wie der Erste mit sehr entspannten atmosphärischen Klängen, mischt dann aber alles zuvor Gehörte zu einem wahnsinnig coolen Gemenge.

FAZIT: Am Anfang war ich etwas skeptisch auf Grund der „nur“ 4Tracks, doch jene waren schlussendlich so vielseitig und interessant, dass ich jene mindestens 4 mal durchhören musste, um allgemein etwas über diese Werke zu sagen. Ich bin wirklich sehr erfreut diese Band auf dem Radar zu haben, da ich Instrumentalbands immer sehr interessant finde. Keine Vocals heißt meist mehr Konzentration auf die Klangwelt, da die Konzentration für die Lyrics wegfällt. Für mich ist klar, dass ich mir die vorgehenden Alben einmal reinziehen werde, da ich mir sicher bin, dass mich jene ebenso wie „Orbis Quadrantis“ in eine andere Welt schicken können. Somit gibt es von mir 8 von 10 Punkten für dieses wirklich gelungene Album ! 

 
Bewertung:

GENRE: Psychedelic Rock

TRACKLIST:

1. Aquilo
2. Eurus
3. Auster
4. Favonius

VÖ: 13.09.2019
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Suburban Records
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: Monomyth - Auster

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