Monsters Of Liedermaching - „Für Alle“
Jetzt wird`s gefährlich. Als Fanboy einer Band eine Rezension zu schreiben, ist ja immer so eine Sache. OK, ich werde mich anstrengen und versuchen objektiv zu sein...
Die Monsters gehen mit „Für Alle“ einen für sie neuen Weg. Dieses Album ist das erste in der Bandhistorie, welches komplett im Studio eingespielt wurde, alle bisherigen waren Livedokumente. Ein großer Schritt, birgt dieser doch neue Möglichkeiten und Gefahren. Ein wichtiger Part des Monsterskosmos sind nämlich die Fans. Die Zuschauer (für die, die noch nie etwas von dieser Truppe gehört oder gesehen haben) sind Teil der Performance, sie sind ein Baustein, die einen großen Teil des Charmes der bisher erschienen CDs ausmachten. Wie klingen die Monsters, wenn ihnen dieses Element fehlt?
Wer die Vorabsingle „Scheiß CD“ gehört hat, erlebt die erste Überraschung. Es gibt eine Schlagzeugbegleitung – ein absolutes Novum. Ansonsten ist das ein Opener, den sich kaum eine andere Band trauen würde. Ein wütendes und ironisches Statement, welches den kritischen Stimmen schon vorweg allen Wind aus den Segeln nimmt. Textlich ist wie immer alles möglich. Die Frage, ob Katzen oder Hunde nun coolere Haustiere sind, ein Loblied auf Feuerwehrleute, das schlechte Gewissen, das einem umtreibt, wenn man das niedliche Schaf von gestern heute in seinem Döner findet, der unerschütterlichen Mutterliebe, verlorene Socken beim Waschen, neue Berufsperspektiven als Auftragskiller. Musikalisch wird hier auch Monsterstypisch ein großer Bogen gespannt, swingige Melodien, Countryanleihen, 60`s-Folkpop, melancholische Balladen, Charleston, Lateinamerikanische Klänge.
„FÜR ALLE“ ist wahrscheinlich das reifste Werk, welches bisher unter ihrem Namen erschien. Die Möglichkeit, alle Tracks im Studio einzuspielen, hat den Vorteil, dass die Arrangements ausgefeilter sein können, die Instrumentierungen sind wesentlich vielfältiger und die Harmonien klingen viel ausgearbeiteter.
Es wirkt aber auf der anderen Seite nicht so spontan, wie die vorherigen Platten und das Publikum als „siebter Mann“ steht als Unterstützung eben nicht zur Verfügung. Insgesamt machen die hervorragenden Songs die fehlende Konzertatmosphäre aber total wett – auch, wenn es für den eingefleischten Fan ersteinmal sehr ungewohnt klingt.
Hört mal in den Song -->„Photoshop“ rein.
Fred Timm, Labörnski, Pensen, Burger, Totte und Rüdi sind wieder da! Ich bin sehr gespannt auf die Präsentation der neuen Songs auf der kommenden Tour.
FAZIT:
Die Monsters sind zurück! Sie klingen wie immer – aber doch anders. Musikalisch das ausgereifteste Werk der Band. 19 Songs -und mit kleinen Abstrichen sind alle großartig. Sechs Typen, sechs tolle Musiker, mit einem fantastischen Gespür für eingängige Melodien und irrwitzigen Wortspielen. Zum Verlieben! |
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