MONZA: „Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen“
Nun kommt ein Album für Freunde der unendlich langen Albumtitel. Das Münchner Trio Monza hat am 15.02.2019 ihr Album namens „Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen“ veröffentlicht, welches rein vom Titel schon einmal stark nach LSD-Trip klingt. „Frei sein! All zu schwer!“ heißt es im Opener-Track „Terraformer“, welcher wie für das Noise Genre üblic h- falls es in diesem Genre überhaupt übliche bzw. bezeichnende Elemente gibt- mit komischen Dröhnen beginnt. Es hört sich an wie ein abhebendes Raumschiff, der zumindest wie ein schnell beschleunigendes Objekt, welches einem mit einem ziemlich schrillen Ton schlussendlich in die „Action“ geleitet.
Die deutschen Lyrics sind trotz der rauschigen Natur der Insturmentalisten gut verständlich, doch ich glaube die direkten Hintergründe und Kontexte dieser müsste man bei dem Musikern erfragen. Somit geben die Lyrics viel Raum für Eigeninterpretation, wobei durch die Intensität der Vocals immer wieder gewisse Leitthemen eingeworfen werden. Ich meine bei „Frei sein und sterben“ kann sich ein jeder etwas vorstellen bzw. hat jeder eine eigene Definition dieser Begriffe. Die Art in welcher die Lyrics vorgetragen werden haben einerseits eine etwas Erzähler-artige Seite, sowie eine brachiale „Brüll-Seite“. Es ist weniger ein Scream wie man ihn aus dem Metalcore oder Deathmetal kennt, sondern eher ein wirklich rohes brachiales Plerren, wie es zur deutschen Sprache passt.
Post-Hardcore ist ein an sich sehr vielfältiges Gebiet, wenn es um den Einsatz diverser Elemente geht. Die Bandmitglieder spielen oft mit Synthesizer-Backingtracks oder Drum-PC-Intros oder einfach nur verschiedenen Effektpedal-Spielerein. Thorsten Kerl (Vocals / Bass), Felix Reek (Guitar) und Hannes Drensler (Drums / Vocals) haben sich anscheinend ebenso mit diesem Genre gut auseinandergesetzt und ein recht solides Album mit einem unglaublich langen Titel auf den Markt gehauen. Nebenbei sei erwähnt, dass es zwar eine Kunst ist Gitarre zu spielen und gleichzeitig zu singen, doch Schlagzeug zu spielen und zu singen ist eine ganz andere Sache. Hut ab an Herrn Drensler!
FAZIT: Ich stehe dem Post-Hardcore Genre oft etwas kritisch gegenüber, da es einige Bands in jenem gibt, welche etwas zu kryptisch, zu lärmend oder einfach nur nicht mein Ding sind. Trotz alledem werde ich nicht müde mir Neuerscheinungen aus diesem Gebiet zu Gemüte zu führen und ich könnte bis jetzt nicht davon berichten das es mir geschadet hätte. Ebenso ist es mit „Der Tag an dem Berge aus dem Himmel wuchsen“. Im Großen und Ganzen ein recht interessantes Album, doch nichts was mich jetzt immens beeindruckt hätte. Lyrisch gesehen werden ein paar nette Themen angesprochen, doch ebenso nichts, was mir nicht irgendwo schon von der Quintessenz her bekannt wäre. Trotzdem haben Monza dem Genre etwas ihren eigenen Stempel aufgedrückt und ich bin gespannt wie weitere Releases aussehen werden. Vorerst gibt es einmal 6 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: MONZA "Terraformer"
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