ALANIS MORISSETTE: „Such Pretty Forks In The Road“
Seit den 80ern ist die kanadisch-amerikanische Sängerin Alanis Morissette nicht mehr aus der Musik-Branche wegzudenken. Genau genommen begann Ihre Karriere mit der Scheibe „Alanis“ 1991 und heute darf ich euch die nun 9. Studio-Scheibe der Musikerin vorstellen. Am 31.07.20 wurde „Such pretty forks in the road“ veröffentlicht, welches durch die globale Krise etwas auf die Veröffentlichung warten musste. Ein Album alleine zu produzieren ist heute nicht mehr so schwer, jedoch ist Morissette dafür bekannt immer wieder hochkarätige Leute mit ins Studio zu nehmen.
Alex Hope (Guitars, Synths), Michael Farrel (Piano, Synths), Catherine Marks (Synths, Programming), Adam Bartlett (Acoustic Guitar, Synths), Victor Indrizzo (Drums), Tyler Last (Bass), Steve Milbourne (Acoustic Guitar), Chris J. Alderton (Guitar), David Levita (Guitar), Cedric Lemoyne (Bass) und Frank Turner (Guitar) waren diesmal mit von der Partie und ihr könnt euch vorstellen, dass bei so vielen Musikern das Resultat auch recht vielseitig ist.
Aber kommen wir direkt zu den Songs. Begonnen wird mit „Smiling“ welches recht verhalten und atmosphärisch beginnt bis Alanis über Aspekte, die einen eben vom Lachen abhalten könnten anführt, während die Instrumentalsektion langsam zum Refrain aufbaut. „Ablaze“ klingt dann schon etwas zuversichtlicher und zeigt sich als ein klassischer Rock-Song à la Morissette, welcher etwas ruhig dahin marschiert, während Alanis einem mit ihrer Stimme ihren Bann zieht. „Reasons I Drink“ wurde schon vor der Veröffentlichung dankenswert von den Radios aufgenommen und das zu Recht. Der Track holt einen schon beim ersten Satz ab und liefert weiter Zeilen, mit welchen sich jeder der schon etwas problematische Lebensphasen hatte identifizieren kann. Abgesehen davon grooved der Track schon gehörig.
„Diagnosis“ legt den Groove ab und ist als eher ruhige Piano-Nummer zu bezeichnen. Schon fast Lo-Fi artig wird es in „Missing the miracle“, wenn auch die Stimme wesentlich dynamischer ist als alles was man sonst in diesem Genre finden kann. Wenn ich die Emotionen, die die Songs bei mir ausgelöst haben, zusammenfassen müsste, dann würde das den Rahmen der Review sprengen, da Morissette einfach so derartig nahe gehen kann und einfühlsam wirkt. Dies gilt auch für die weiteren Songs „Loosing the Plot“, „Reckoning“, „Sandbox Love“, „Her“, „Nemesis“ und „Pedestal“, welche jeweils einfach nur als schön und emotional nahegehend zu bezeichnen sind.
FAZIT: Ich habe Morissette immer schon für ihre authentische Art und emotionale Ehrlichkeit bewundert und dieses Album bring diese Aspekte wieder vollkommen hervor. Man könnte die Tracks auch als traurig oder melancholisch bezeichnen, doch das wäre ungerecht, denn das was Morissette vorträgt ist zu 100% menschlich und berührt dadurch tausendmal mehr als jede mit muss aufgesetzte Melancholie. Selten erwischen mich so ruhige Alben so hart wie es dieses getan hat und daher vergebe ich satte 9 von 10 Punkten.
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