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MORSE/PORTNOY/GEORGE: „Cov3r to Cov3r“

Selten habe ich mich über eine Cover-Compilation derartig gefreut wie über die folgend zu Besprechende. Ich habe ja Meister Portnoy schon wegen dem Projekt BPMD schwer gelobt, doch anscheinend muss es nochmals geschehen. Mit den Kollegen Neal Morse (Transatlantic, Flying Colors, ex-Spock`s Beard) und Randy George (The Neal Morse Band, Ajalon) hat sich Mike Portnoy (Ex-Dream Theater, Sons Of Apollo, The Winery Dogs, BPMD, Metal Alliance uvm.) zusammengetan um zum dritten Mal einen netten Haufen an Covers rauszuhauen.

Die erste Scheibe unter dem Namen „Cover to Cover“ brachte Nummern von Paul McCartney, Chicago, U2, The Who und noch einigen weiteren großen Namen. Nummer 2 schoss dann mit Tracks von The Police, Neil Diamond, King Crimson, Bee Gees und The Osmonds nach. Die 3. Runde nennt sich „Cov3r to Cov3", wurde am 24.07.2020 released und bringt abermals eine wirklich interessante Mischung.

Das es sich bei den Musikern um hochkarätige Szene-Größen handelt sei außer Frage gestellt, jedoch heißt das nicht immer, dass jene auch gelungene Interpretationen der Lieder anderer liefern können. Die 2 Vorgänger-Scheiben haben schon mal hart vorgelegt und auf Nummer 3 scheint das Trio nochmal einen Zahn zu zulegen.

Begonnen wird mit „No Opportunity Neccesary, No Experience Needed“ von Yes und direkt darauf „Hymn 43“ von Jethro Tull. Beide Nummern sind sehr gekonnt gecovert und es hört sich fast wie eine Renaissance der Songs an. David Bowies „Life on Mars“ ist eine absolut legendäre Nummer und ich war skeptisch ob sie mir aus einem anderen Munde gefallen würde, doch auch hier kann ich nur sagen Hut ab. Ein absoluter Höhepunkt ist für mich das „Baker Street“ Cover, denn die unvergessliche Saxophon-Line ist ein Ohrwurm der mir seit ich das Lied kenne nicht mehr abhanden gekommen ist.

Die Interpretation des Trios macht dem Original wirklich alle Ehre. Generell kann man sagen, dass die gesamte Compilation einige unerwartete Momente bringt und dadurch auch enorm abwechslungsreich ist. Die weiteren Covers sind Tracks von Squeeze, Lenny Kravitz, Ringo Starr, Tom Petty, Badfinger und King Crimson und neben der Professionalität der Musiker hört man auch etwas raus, dass die 3 Herren schon ihren Spaß an der Sache gehabt haben müssen.

FAZIT: Ich weiß, dass ich etwas wenig auf die Songs direkt eingegangen bin, doch bei einer Cover Compilation gehe ich einmal davon aus, dass man die Originaltracks kennt, wenn man sich dann auch die Covers reinzieht, oder zumindest durch die Covers wieder zum Original kommt. Generell finde ich die Scheibe und das gesamte Projekt sehr fein, da das Trio einigen Songs, welche doch schon etwas länger aus den Charts draußen sind, wieder Leben einhaucht. Abgesehen davon bin ich immer wieder verwundert wie offen und vielseitig sich Meister Portnoy zeigt. Alles in allem ist die Scheibe verdammt gut gelungen und hat 8 von 10 Punkten verdient.

--> Musikvideo: MORSE/PORTNOY/GEORGE - Baker Street (cover version)

 
Bewertung:

GENRE: Cover/Rock

TRACKLIST:

1. No Opportunity Necessary, No Experience Needed (Yes)
2. Hymn 43 (Jethro Tull)
3. Life on mars (David Bowie)
4. Baker Street (Gerry Rafferty)
5. It don`t come easy (Ringo Starr)
6. Baby Blue (Badfinger)
7. On more red nightmare (King Crimson)
8. Black coffee in bed (Squeeze)
9. Runnin`down a dream (Tom Petty)
10. Let love rule (Lenny Kravitz)

VÖ: 24.07.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: InsideOutMusic
Vertrieb: Sony
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor