DANIEL DAVIES: „The Ghost Of The Heart“

Gregor Eder

Erst vor Kurzem durfte ich euch über das neue „Lost Themes“-Album von John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies berichten. Der letztgenannte Musiker und Adoptivsohn von John Carpenter ist bekannt für seine hervorragende Arbeit im Filmmusik-Bereich, doch nicht nur dort liefert der Herr gewaltig ab. Vor seiner rühmlichen Zeit als Filmmusik-Komponist hat sich Davies auch in den Rock-Bands YEAR LONG DISASTER und KARMA TO BURN betätigt und nun ist er zu diesem Genre wieder zurückgekehrt.

Am 21.06.2024 präsentierte er sein neues Solo-Album „Ghost of the heart„, welches sich wesentlich von den „Lost Themes“ unterscheidet. Der erste Song wurde „I Know Why“ genannt und liefert zum Einstieg einen stampfenden Rhythmus, harsche Gitarren und eingängige Gesangs-Lines. Kaum hat man sich dann das mächtige Gestampfe und den starken Hall gewöhnt, wird es mit „Presence On The Hill“ wesentlich atmosphärischer, wobei auch ausgiebig dem Hard Rock gefrönt wird.

Mit zärtlich ruhigem Gesang führt uns Davies durch die etwas mystisch bedrohlich wirkende Klangwelt des Songs, bis einem deftige Gitarren um die Ohren fahren und sogar eine dezente Ähnlichkeit zu Led Zeppelin hörbar wird. „Into You“ verzichtet auf ein mystisches Intro und legt direkt mit einem mächtig rockendem Riff los.

Bewertung: 10 von 10 Punkten

GENRE: Alt-Rock
VÖ: 2023
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Sacred Bones/Cargo Records
Rezensent: Gregor

Der Groove regt direkt zum Headbangen an. Mit „It Takes A Lot“ dreht sich der Wind gewaltig und man bekommt Klänge serviert, welche man am ehesten noch als 80er-Synth-Rock beschreiben kann. Der Song baut gewaltig Spannung auf und leitet zum Titeltrack „Ghost Of The Heart“ über. Jener überrascht mit einer Synthline, welche auch in den „Lost Themes“ verbaut hätte sein können und wirkt durch den treibenden Beat enorm motivierend.

In den bisherigen Songs hat Davies sich stimmlich eher höhere Tonlagen angestimmt, doch hier bekommt man auch etwas tiefere Passagen im Wechsel mit dem hohen Gesang vorgelegt, was dem Song eine interessante Dynamik gibt. Auf diesen massiven Song legt Davies mit „Still The Servant“ eine gute Mischung aus klassischen Elementen und deftiger Gitarre darauf, bevor mit „Big Crush“ absolut entschleunigt wird. „Wait“ folgt darauf und bringt nochmal eine Ladung an Hard Rock, bevor das Album mit dem Synth-Rock Track „Those Eyes“ abschließt.

Fazit:

Als großer Fan der „Lost Themes“ war ich schon sehr gespannt, was mich in „Ghost of the heart“ erwarten würde. Dass Daniel Davies ein absoluter Ausnahmemusiker ist, war mir bewusst, doch dass er derartig abrocken kann, hatte ich nicht am Radar. Diese insgesamt 9 Songs liefern nicht nur soliden Alt-Rock, sondern viele mitreißende Facetten des Rock-Genres.

Die atmosphärischen Passagen sind wirklich ein Hochgenuss und die oft darauf folgenden harten Riffs lockern den gesamten Sound auf. Ich bin wirklich sehr beeindruckt von „Ghost of the heart“ und kann hier nichts anderes als 10 von 10 Punkten vergeben. Es ist auf jeden Fall eines der besten Alt-Rock-Alben, die ich dieses Jahr bisher gehört habe!

Tracklist
  1. I know why
  2. Into you
  3. It takes a lot
  4. Ghost of the heart
  5. Still the servant
  6. Big crush
  7. Wait
  8. Those eyes
Weitere Rezensionen
Schon geteilt?