JETHRO TULL: „Curious Ruminant“

Gregor Eder

Jethro Tull braucht man heutzutage nicht mehr vorzustellen. Die Giganten des Experimental- Classical- und Progressive Rock sind ein Garant für wilde musikalische Reisen, allen voran der legendäre Frontman Ian Anderson mit seiner Flöte. „RökFlöte“ war die letzte Veröffentlichung der Band, im Jahr 2023, doch am 07.03.2025 gab es mit „Curious Ruminant“ einen gediegenen Nachschlag mit gewissen Änderungen.

Auf dieser Scheibe darf man nun erstmals den neuen Gitarristen Jack Clark vernehmen, sonst bleibt aber alles am „Besetzungsstand“ von 2017. Schon am Anfang des Albums zeigt die Band mit „Puppet and the Puppet Master„, welch gewaltige Musiker hier am Werk sind. Zuerst wird noch etwas lieblich mit der Melodie gespielt, doch es dauert nicht lang, bis die Musiker gekonnt abwechselnd solieren.

Curious Ruminant“ überzeugt mit interessanten Pausen und wechseln zwischen den Gitarreneinstellungen. „Dunsinane Hill“ neigt sich etwas in Richtung Folk, bevor „The Tipu House“ die aufgekommene Stimmung aufnimmt und etwas beschleunigt.

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Classic/Experimental/Progressive Rock
VÖ: 07.03.25
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: InsideOutMusic
Vertrieb: Sony
Rezensent: Gregor


Hier geht es mit beeindruckenden Rhythmuswechseln weiter und trotz mystischem Text kommt hier eine eher fröhliche Stimmung auf. „Savannah of Paddington Green“ verwirrt zwar vorerst mit einem etwas dissonanten Intro, zeigt sich aber darauf sehr leichtfüßig und entspannt.

Wie man es mittlerweile von eher progressiven Rock-Bands gewohnt ist, findet sich auch auf diesem Album ein etwas größerer Track. Mit knapp 17 Minuten zeigt sich „Drink from the same well“ als das längste Werk auf der Scheibe und bedarf auch dementsprechend eine starke Aufmerksamkeitsspanne. Als vorletzter Song des Albums fordert er noch einmal alles vom Hörer, bevor jener schlussendlich mit „Interim Sleep“ belohnt wird.

Abschließend sei noch erwähnt, dass es das Album auch in einer Limited Edition, CD sowie Vinyl, gibt, bei welcher auch eine Blu-ray Disc dabei ist. Auf jener finden sich speziell ausgewählte Mitschnitte von Interviews, sowie eine Dolby Atmos & 5.1 Surround Sound Version des Albums, welche aus den Händen von niemand geringerem als Bruce Soord von The Pineapple Thief stammen.

Fazit:

Jethro Tull haben einmal wieder absolut fein abgeliefert. Wenn man etwas Lust auf anspruchsvolle Musik hat, dann ist die Band der absolute Hit. Ian Anderson ist sich einfach treu geblieben und die neuen Mitstreiter haben sich in das Konzept bestens eingefunden. Das Album klingt zwar nach Jethro Tull, aber auf frische Art und Weise.

RökFlöte“ war für die Hörer ein doch etwas herausforderndes Album, doch mit „Curious Ruminant“ hat die Band wirklich ins Schwarze getroffen. Das Album wird befriedigt nicht nur die alten Fans, sondern bietet auch gute Möglichkeiten für junge Hörer sich etwas mit der Band auseinander zu setzen. Daher vergebe ich 9 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Puppet and the Puppet Master
  2. Curious Ruminant
  3. Dunsinane Hill
  4. The Tipu House
  5. Savannah Of Paddington Green
  6. Stygian Hand
  7. Over Jerusalem
  8. Drink From The Same Well
  9. Interim Sleep
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