KADAVAR: „I Just Want To Be A Sound“

Gregor Eder

Wenn mich jemand nach guter Hard- & Psychedelic-Rock aus Deutschland fragt, dann ist eine der ersten Bands, die mir einfällt Kadavar. Die seit mittlerweile 15 Jahren bestehende Band hat bisher kein einziges Album herausgehauen, welches ich nicht gefeiert habe und daher freute ich mich sehr, dass die Band sich nicht nur um ein Mitglied erweitert, sondern auch direkt ein Album angekündigt hat.

„I Just Want To Be A Sound“ nennt sich die Scheibe und natürlich habe ich direkt einmal für euch herein gehört. Begonnen wird mit dem Titeltrack „I Just Want To Be A Sound“ und der Sound, der hier geliefert wird, ist, wie man es von Kadavar gewohnt ist, sehr schön warm und wirkt auch in den eher ruhigeren Passagen sehr breit. Der Opener bringt schon einmal gute Laune und eine klare Message. „Hysteria“ folgt und wartet mit einem massiv fetten Bass und einem feinen Aufbau auf.

Zuerst wird noch ruhig dahin gestampft und anschließend wird es immer wieder härter. Hier liefern Kadavar auf eher altbekannte weiße, aber trotzdem stark, ab. Mit „Regeneration“ wird man auf eine wilde rhythmische Fahrt eingeladen, welche mit dem pulsierenden Beat nur so zum Tanzen anregt

Bewertung: 9 von 10 Punkten
GENRE: Hard/Psychedelic Rock
VÖ: 16.05.2025
Format: CD / Vinyl / Digital
Label/Vertrieb: Clouds Hill
Rezensent: Gregor

Kaum hat man sich an das Tempo gewöhnt, wird in „Let me be a Shadow“ entschleunigt, dafür aber gewaltig Spannung aufgebaut. Gitarre, Bass und Drums marschieren gediegen dahin, während die Keys einen zuckersüßen Klangteppich legen. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Stereo-Delay ist, aber generell muss ich hier den Gitarrensound besonders loben. Der Einsatz von Effekten ist hier wirklich beeindruckend.

„Sunday Mornings“ zeigt, warum es eine absolut geniale Idee war, Jascha Kreft hinzuzuziehen, denn jener gibt dem Ganzen mit seiner Arbeit an den Keys, aber auch an der Gitarre, eine feine neue Facette. Der Song endet sehr ruhig und direkt darauf haut einem „Scar on my Guitar“ mit einem doch harten Gitarrensound in die Fresse. Entschuldigt die Wortwahl, aber die Songs auf dem Album so zu platzieren war von der Wirkung her eine sehr gute Idee!

„Strange Thoughts“ lässt sich als weiterer Beweis dafür, dass die Band in der neuen Besetzung etwas anders abliefern kann, anführen. Die psychedelischenElemente kommen nun noch besser hervor. „Truth“ hält die Stimmung noch, bis „Star“ einen auf einen wirklich spacigen Trip mitnimmt. Zum Abschluss wird mit „Until the End“ nochmals die 70er-Jahre Keule rausgeholt und so hat das Album ein schön atmosphärisches Ende.

Fazit:

Kadavar haben sich hörbar weiterentwickelt, ihre Wurzeln dabei aber nicht vergessen. Das Album hat eine ganz eigene Dynamik und martert teilweise ziemlich hart, andererseits wird man von breiten Soundlandschaften verwöhnt. „Catchy“-Riffs gibt es hier genug, doch nicht unbedingt in der Art, wie man es von Kadavar gewohnt ist.

Weg von den „4-Chord-Stoner-Riffs“, hin zu wesentlich größeren Klangwelten, könnte man sagen, wenn auch zuvor nicht nur 4 Akkorde gedroschen wurden. Ich finde „I Just Want To Be A Sound“ sehr gelungen und vergebe daher 9 von 10 Punkten.

Etwas den klassischen Hard-Rock, wie in beispielsweise „Last Living Dinosaur“, wieder mit in die Kompositionen hereinnehmen und ich bin absolut glücklich! Falls ihr nun Lust habt etwas mehr über Kadavar zu erfahren, dann könnt ihr hier unser –> Interview mit Tiger und Lupus nachlesen.

Tracklist
  1. I just want to be a sound
  2. Hyteria
  3. Regeneration
  4. Let me be a shadow
  5. Sunday mornings
  6. Scar on my guitar
  7. Strange thoughts
  8. Truth
  9. Star
  10. Until the end

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