POWERWOLF: „Wake Up The Wicked“

Gregor Eder

Werfen wir einmal einen Blick nach Saarbrücken. Dort formierte sich 2003 eine interessante Power-Metal Band, welche sich binnen der letzen 20 Jahre einen ganz eigenen Status in der Metalszene erarbeitet hat. Natürlich ist die Rede von Powerwolf Benjamin „Matthew Greywolf“ Buss (Guitar), David „Charles Greywolf“ Vogt (Guitar/Bass), Christian „Falk Maria Schlegel“ Jost (Keys), Roel van Helden (Drums) und Karsten „Attila Dorn“ Brill (Vocals) haben am 26.07.2024 ihr neues und somit 10. Studioalbum veröffentlicht und es trägt den Namen „Wake Up The Wicked„.

Die Band hat sich in den vergangenen Alben thematisch sehr flexibel gezeigt und so verhält es sich auch bei diesem Album. Eingeleitet wird das epische Gemetzel mit „Bless `em with the blade“ und die Nummer regt direkt zum Mitgrölen an. Nach dem doch etwas schnellen Einstieg wird es mit „Sinners of the Seven Seas“ etwas langsamer, dafür bekommt man inhaltlich etwas Piraten-Feeling serviert. Natürlich darf auf einem Powerwolf-Album der Humor nicht fehlen und „Kyrie Klitorem“ liefert diesbezüglich brav ab.

Bewertung: 7 von 10 Punkten
GENRE: Power Metal
VÖ: 26.07.24
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Napalm Records
Vertrieb: UMG
Rezensent: Gregor


Etwas ernster wird es dann im Anschluss mit „Heretic Hunters“ und man bekommt eine abwechslungsreiche Ladung an Rhythmen um die Ohren geschossen. „1589“ war der erste Song, der mir über Youtube-Werbung zu Ohren kam und jener erinnert dezent an Sabaton. Ein einziger Spaß-Song auf einem Powerwolf-Album würde nicht ausreichen, daher wird nach „1589“ mit „Viva Vulgata“ nachgelegt.

Kaum ist der Song verklungen, landet man beim Titeltrack „Wake Up The Wicked“ welcher mit einem netten Aufbau beeindruckt und anschließend mächtig Druck macht. „Joan of Arc“ bringt darauf eine sehr eingängige Melodie, bevor der „Thunderpriest“ mit mächtigem Donner das Trommelfell bearbeitet. Dass die Band nicht unbedingt heilig sein will, ist bekannt, doch vor dem Ende mit „Vargamor“ wird dieser Fakt nochmal mit „We don`t wanna be no saints“ eindrucksvoll festgestellt.

Fazit:

Ich verfolge Powerwolf schon eine Weile und durfte sogar schon einmal mit den Mitgliedern plaudern. Vor Jahren hat mich die Band mit ihrem eigenen Humor und der düsteren Bühnenshow in ihren Bann gezogen. Genaugenommen bin ich mit „Bible of the Beast“ (2009) eingestiegen und nun 15 Jahre später muss ich sagen, dass die Musik zwar noch immer hart und humorvoll ist, mich persönlich aber nicht mehr unbedingt mitreißt.

Der Satz „Hat man ein Album gehört, dann hat man eigentlich alle Alben gehört.“ wäre etwas hart, aber er hat auch irgendwo seine Berechtigung. Powerwolf liefern mächtig ab, machen Spaß, klingen aber fast immer gleich, auch wenn über die Jahre die Produktionen wesentlich besser geworden sind. Somit kann ich nur sagen, dass mir etwas mehr Abwechslung sehr gefallen würde und daher vergebe ich für „Wake Up The Wicked“ 7 von 10 Punkten.

Tracklist
  1. Bless `em with the blade
  2. Sinners of the seven seas
  3. Kyrie Klitorem
  4. Heretic Hunters
  5. 1589
  6. Viva Vulgata
  7. Wake up the wicked
  8. Joan of Arc
  9. Thunderpriest
  10. We don`t wanna be no saints
  11. Vargamor
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